Tiermedizin: Antibiotikaabgabe sinkt erneut

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist auch im Jahr 2019 wieder deutlich zurückgegangen. Das meldete das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in einer Auswertung. Die Abgabemenge sank im Vergleich zum Vorjahr um 52,2 auf 670 Tonnen (minus 7,2 %) und erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 %.

Besonders erfreulich ist vor allem, dass die abgegebenen Mengen der für die Therapie beim Menschen kritisch wichtigen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken. In Zahlen:

Die Abgabemenge der Fluorchinolone ist im Vergleich zum Vorjahr um ca. 1,7 Tonnen (t) gesunken, die der Cephalosporine der 3. und 4. Generation um 0,5 t. Bei diesen Wirkstoffklassen gab es damit insgesamt eine deutliche Reduzierung. Es ist davon auszugehen, dass die Zweite Verordnung zur Änderung der Verordnung über Tierärztliche Hausapotheken (TÄHAV), die am 1. März 2018 in Kraft getreten ist, einen wichtigen Beitrag zu dieser Reduktion geleistet hat.

Mit dieser Verordnung wurde neu geregelt, dass bei der Anwendung von Fluorchinolonen und Cephalosporinen der 3. und 4. Generation ein Empfindlichkeitstest für Bakterien nach standardisierten Verfahren durchzuführen ist. Dieser Test ermöglicht eine Aussage darüber, ob das vorgesehene Antibiotikum überhaupt wirksam sein kann.

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