Äthiopien - Nachhaltige landwirtschaftliche Produktivität

Verbesserte Bedingungen für die Produktion von Vorstufensaatgut stärken den Saatgutsektor und steigern die landwirtschaftliche Produktivität in Äthiopien

Die Landwirtschaft in Äthiopien

Der Agrarsektor beschäftigt rund 70% der arbeitenden Bevölkerung und ist eine wichtige Säule der Wirtschaft. Die geringe Produktivität der äthiopischen Landwirtschaft kann jedoch die Ernährungssicherheit der schnell wachsenden Bevölkerung sowie die Ernährungssouveränität im Land nicht gewährleisten. Deshalb muss die äthiopische Landwirtschaft nachhaltig produktiver werden. Die Verwendung von angepasstem und ertragreichem Saatgut ist einer der Schlüsselfaktoren, um die landwirtschaftliche Produktivität in Äthiopien nachhaltig zu steigern.

Porträt Äthiopien

Äthiopien ist mit 115 Mio. Einwohnern (Stand 2020) der zweitbevölkerungs- reichste Staat Afrikas.

Aufgrund seiner Lage am Grabenbruch liegen gro- ße Teile des Landes auf 1.000 und 2.500 m ü.M. und bieten ein regensi- cheres, gemäßigtes Klima, das für den Anbau von Weizen, Gerste sowie Teff geeignet ist.

Das Projekt

Eine Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge in kleinbäuerlichen und anderen Betriebsstrukturen setzt die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Sorten und Quali- tätssaatgut voraus. Zu diesem Zweck arbeitet das Projekt mit äthiopischen Forschungs- und Verwaltungseinrichtungen zusammen.

Ziel ist die Stärkung der Saatgut-Wertschöpfungskette mit besonderem Fokus auf

(1) Entwicklung neuer, leistungsfähiger und umweltschonender Pflanzensorten (für Gerste, Ackerbohnen), (2) effektive Sortenprüfung, -zulassung und -schutz, (3) effiziente Produktion von hochwertigem und klimaangepassten Vorstufensaatgut und (4) Verbesserung rechtlicher u. institutioneller Rahmenbedingungen für den Saatgutsektor. Durch das Projekt soll auch die Beteiligung und Teilhabe von Frauen im Saatgutsektor gestärkt werden.

„Durch die Verbesserung der Organisationsstruktur von Züchtungsprogrammen und Produktionsbedingungen von Vorstufensaatgut leistet das SSAP einen zentralen Beitrag zur Stärkung der Ernährungssouveränität, der Klimaresilienz und der Nachhaltigkeit im Agrarsektor Äthiopiens.“

- Dr. Asnakech Tekalign, Leitende Züchterin

Projektziele

  • Verbesserte Bedingungen für die Produktion von qualitativ hochwertigem Vorstufen- und Basissaatgut.
  • Stärkung des Saatgutsektors und der Züchtungsprogramme in Äthiopien (unter Berücksichtigung einer Genderperspektive).
  • Beitrag zu nachhaltigen Produktivitätserhöhungen im Agrarsektor des Landes.

Ergebnisse und Erfolge

  • Die neue Landwirtschaftsbehörde Ethiopian Agricultural Authority (EAA) wird beim strukturellen und organisatorischen Aufbau, B. für unabhängige Sorten- prüfungen, unterstützt.
  • Protokolle für Sortenprüfungen (DUS & VUS) nach Standards wurden für Gerste und Weizen entwickelt.
  • EIAR hat die Anzahl der jährlichen Kreuzungen vervierfacht und den Züchtungszyklus für eine neue Sorte um 30% verkürzt.
  • Lokale Saatgutunternehmen konnten ihre Produktion von Vorstufensaatgut um mehr als 20% steigern.

Projektpartner und Kooperationen

  • KWS Saat SE KGaA
  • Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG (NPZ)
  • Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation V. (GFPi)

Partner im Bereich Sortenzulassung- und Schutz

  • Bundessortenamt (BSA)
  • Ethio-Netherlands Seed Partnership (ENSP)

Operativer Projektpartner

  • Ethiopian Ministry of Agriculture (MoA)
  • Ethiopian Institute for Agricultural Research (EIAR)

Durchführende Institutionen

  • GIZ - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

 Link zu Projektwebsite: SSAP-Äthiopien

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

Beitrag zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktivität in Äthiopien (SSAP)
EIAR Headquaerters
NARS Building 1st Floor
Gurd Shola
2R76+JV Addis Abeba
Aethiopien

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