Äthiopien - SUSCAMI

Nachhaltige Kamelmilchproduktion durch verbesserte Haltungspraktiken und Wertschöpfungskette

Die Landwirtschaft in Äthiopien

Der Agrarsektor beschäftigt rund 70% der arbeitenden Bevölkerung und ist eine wichtige Säule der Wirtschaft. Die geringe Produktivität der äthiopischen Landwirtschaft kann jedoch die Ernährungssicherheit der schnell wachsenden Bevölkerung sowie die Ernährungssouveränität im Land nicht gewährleisten. Deshalb muss die äthiopische Landwirtschaft nachhaltig produktiver werden. Die Verwendung von angepasstem und ertragreichem Saatgut ist einer der Schlüsselfaktoren, um die landwirtschaftliche Produktivität in Äthiopien nachhaltig zu steigern.

Porträt Äthiopien

Äthiopien ist mit 115 Mio. Einwohnern (Stand 2020) der zweitbevölkerungs- reichste Staat Afrikas.

Aufgrund seiner Lage am Grabenbruch liegen gro- ße Teile des Landes auf 1.000 und 2.500 m ü.M. und bieten ein regensi- cheres, gemäßigtes Klima, das für den Anbau von Weizen, Gerste sowie Teff geeignet ist.

Das Projekt

SUSCAMI verfolgt zwei Zielsetzungen: Zum einen werden systematisch das Haltungs-, Fütterungs- und Gesundheitsmanagement von Kamelen und damit verbundene Wissenslücken der Kamelhalter in der Region Oromia in Äthiopien untersucht, um diejenigen Faktoren zu identifizieren, die die Leistungen und Tiergesundheit von Kamelen am stärksten beeinflussen. Die Futterpräferenzen werden durch Gruppendiskussionen und direkte Beobachtung erfasst. Die am stärksten bevorzugten Büsche und Bäume werden auf Nährstoffzusammensetzung und antinutritive Substanzen untersucht.

Der Gesundheitsstatus wird mittels Body Condition Score sowie parasitologischen und bakteriologischen Untersuchungen von Kot und Milch erfasst. Zusätzlich werden limitierende Faktoren und Wissenslücken bezüglich Handhabung und Lagerung von Kamelmilch, Lebensmittelsicherheit und Einkommen entlang der Wertschöpfungskette durch Befragungen, Wertschöpfungskettenanalyse, ökonomische Berechnungen und mikrobiologische Analyse von Milchproben untersucht. Die partizipative Identifizierung, Umsetzung und Bewertung praktikabler Maßnahmen zur Verbesserung der Kamelfütterung und des Gesundheitsmanagements sowie Handhabung und Lagerung von Kamelmilch mit den kamelhaltenden Gemeinschaften und Akteuren entlang der Milch-Wertschöpfungskette ist das zweite Ziel des Projekts. Der Schwerpunkt liegt auf der Integration von einheimischem Wissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es wird erwartet, dass das Projekt das Wissen und die Praktiken der lokalen Akteure im Bereich der Kamelfütterung und Gesundheitspflege verbessert, was zu einer Steigerung der Produktionsleistung der Kamele führt. Es wird die hygienische Erzeugung, Lagerung und Transport von Kamelmilch fördern, und Milchqualität und Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfungskette verbessern. Daneben trägt das Projekt zum Kapazitätsaufbau von Nachwuchswissenschaftler:innen bei. Es werden Netzwerke zwischen den Partnern und nationalen Akteuren aufgebaut und gestärkt.

Projektpartner und Kooperationen

  • Addis Ababa Universität
  • Borana Universität

Durchführende Institutionen

  • Universität Kassel - Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften - Fachgebiet Tierhaltung in den Tropen und Subtropen, Witzenhausen

 Link zu Projektwebsite: SUSCAMI-Äthiopien

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

Beitrag zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktivität in Äthiopien (SSAP)
EIAR Headquaerters
NARS Building 1st Floor
Gurd Shola
2R76+JV Addis Abeba
Aethiopien

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