Indien - Nachhaltig integrierte Farmsysteme Teilprojekt 2
Nachhaltige Integrierte Farmsysteme für die Mitigation und Anpassung an den Klimawandel mit Kleinbauern in Indien - Teilprojekt 2
Die Landwirtschaft in Indien
Landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten in Indien sind häufig von unzureichender Infrastruktur in den Agrarmärkten (Lagerung, Kühlung, Sortierung und Qualitätskontrolle) sowie Fragmentierung und hohen Verlusten in den Lieferketten geprägt. Außerdem bestehen oftmals begrenzte Möglichkeiten zur Teilnahme von Landwirtinnen und Landwirten an überregionalen und globalen Wertschöpfungsketten. Die Verbesserung des Agrarmarktsystems ist ein wichtiger Aspekt für die weitere Entwicklung der indischen Landwirtschaft.
Das Projekt
Die Welthungerhilfe (WHH) und ihre Partner haben in den letzten zehn Jahren den systemischen Ansatz "Sustainable Integrated Farming Systems (SIFS)" entwickelt und umgesetzt. Der Ansatz geht weg von der Leistung einzelner Pflanzen und hin zu einer gesteigerten Systemproduktivität und Nährstoffnutzungseffizienz, wobei Ackerbau, Gartenbau, Agroforstwirtschaft, Viehzucht und Aquakultur interaktiv eingebunden werden. Dabei werden natürliche Kreisläufe nachgeahmt, indem Abfälle aus einem Teilsystem als Input für andere Teilsysteme verwendet werden, wodurch die Gesamtsynergie des Systems gesteigert wird. Das Projekt basiert auf der Hypothese, dass der SIFS-Ansatz besser zur Abschwächung des Klimawandels und zur Anpassung an diesen beiträgt, als konventionelle, auf hohen externen Input ausgerichtete eher intensive Landwirtschaftssysteme und somit einen Weg zum Klimaschutz und zur Widerstandsfähigkeit darstellt und gleichzeitig einen Beitrag zu mehreren SDGs der Vereinten Nationen leistet. Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Ressourceneffizienz und der Klimaresilienz des SIFS, indem es quantitative Daten über das Potenzial zur Abschwächung des Klimawandels und über Klimaanpassungsprozesse generiert und analysiert. Das Arbeitspaket der WHH umfasst folgende Forschungsziele:
- Die Bewertung der Eigenversorgung und der Ernährungslücken bei Bauernfamilien und Vieh
- Die Bewertung der Qualität der verzehrten und überschüssig verkauften Lebensmittel sowie des in den SIFS-Betrieben produzierten Futters
- Die Analyse des Biomasse-Ressourcenflusses im Betrieb und des überschüssigen Verkaufs an den Markt
- Die Initiierung von Betriebsversuchen zur Entwicklung oder Anpassung von Landwirtschaftssystemen, um eine gesündere Ernährung und verbesserte Ökosystemleistungen zu fördern.
Der Ansatz ist inter- und transdisziplinär, aktionsforschungsorientiert, sozial integrativ und geschlechtsspezifisch.
Projektpartner und Kooperationen
- University of Calcutta
- Vaaghdara
- Abhivyakti Foundation
- Development Research Communication and Services Centre
- Forschungszentrum Jülich
Ausführende Einrichtung
- Deutsche Welthungerhilfe e.V., Bonn
Link zu Projektwebsite: SIFS-CLIM
Adresse
Forschungsprojekt SIFS-CLIM
University of Calcutta
Ballygunge Circular Road 35
700019 Kalkutta
Indien