Agri-DENZ - Eine Allianz für das Klima

Den gegenseitigen Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Neuseeland und Deutschland intensivieren, um Lösungen für die globalen Klimaauswirkungen auf und durch landwirtschaftliche Produktionssysteme zu entwickeln.

Hintergrund

Die Ziele des Projekts sind tief in internationalen Klimaabkommen wie der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), dem Kyoto-Protokoll und dem Pariser Abkommen verankert. Das Projekt steht zudem im Einklang mit mehreren Nachhaltigkeitszielen und zeigt ein ganzheitliches Engagement für nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz und globale Zusammenarbeit. Es besteht ein klarer Bezug zu sechs der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030, den Sustainable Development Goals (SDGs): SDG 2, 6, 12, 13, 15 und 17.

Porträt Neuseeland- Neuseeländische Klimaschutzpolitik und Landwirtschaft

Im Jahr 2019 wurde das Climate Change Response (Zero Carbon) Act in Kraft gesetzt. Dieses Gesetz legt die folgenden nationalen Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in Neuseeland fest:

Netto-Null-Emissionen aller Treibhausgase mit Ausnahme von biogenem Methan bis 2050.
Eine Reduktion der biogenen Methanemissionen um 24 % bis 47 % im Vergleich zu 2017 bis 2050, einschließlich einer Reduktion um 10 % bis 2030.

Neuseelands erster Emissionsreduktionsplan wurde im Mai 2022 veröffentlicht, und der zweite Plan ist bereits in Arbeit und wird bis Ende 2024 vorgelegt. Der Plan umfasst eine Reihe von Schlüsselmaßnahmen, um Landwirte, Erzeuger und whenua Māori-Eigentümer dabei zu unterstützen, die landwirtschaftlichen Emissionen zu senken, während weiterhin hochwertige, wertvolle Nahrungsmittel und Fasern produziert werden. Dies erfordert eine Kombination aus Veränderungen der landwirtschaftlichen Praktiken und der Landnutzung sowie Fortschritten in Forschung und Technologie.

Das Projekt

Der Wissensaustausch innerhalb und zwischen den wissenschaftlichen Gemeinschaften Deutschlands und Neuseelands sowie der Austausch an der Schnittstelle zwischen Forschung, Politik und Praxis sind entscheidend für die Umsetzung klimafreundlicher Lösungen. Die dynamischen Kontexte, die Komplexitäten und die lokalen Besonderheiten der aktuellen klimabedingten Herausforderungen in der Landwirtschaft erfordern inklusivere und flexiblere Mechanismen, um die Generierung, Integration und den Austausch von Wissen sowie die Entwicklung praktischer Lösungen zu steuern.
Dieses Projekt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem neuseeländischen Ministry for Primary Industries unterstützt wird, wird zur Entwicklung dieser Mechanismen beitragen.

Projektziele

  • Stärkung des wissenschaftlichen Austauschs zwischen Institutionen der praxisorientierten Forschung
  • Etablierung eines politischen Dialogs zu vorrangigen Unterthemen
  • Koordination gemeinsamer unterstützender Maßnahmen in Drittstaaten mit einem Fokus auf den Globalen Süden

Ergebnisse und Erfolge

Im Rahmen des Agri-DENZ-Projekts wurde ein zweitägiger Workshop „Prävention von Lebensmittelverlusten und -verschwendung in Subsahara-Afrika“ gemeinsam von der Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases (GRA), dem Sustainable Development Solutions Network (SDSN), der Universität Nairobi, Kenia, und dem Thünen-Institut organisiert. Der Workshop brachte 40 aktive Akteure aus dem Bereich Lebensmittelverluste und -verschwendung aus ganz Subsahara-Afrika zusammen. Sie diskutierten regionale Kontexte und Rahmenbedingungen für Maßnahmen zur Prävention von Lebensmittelverlusten, einschließlich der Herausforderungen und Handlungsoptionen auf politischer und praktischer Ebene.

Das Agri-DENZ-Projekt unterstützte außerdem die Organisation des „Internationalen Forschungssymposiums zur Minderung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft: Von der Forschung zur Umsetzung“, das vom 21. bis 23. Oktober 2024 in Berlin stattfand. Die Veranstaltung, die vom BMEL ausgerichtet wurde, förderte den internationalen Austausch zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und emissionsarmen Entwicklungsstrategien in der Landwirtschaft, setzte neue Prioritäten und Ideen für die Forschungskooperation und gab bestehenden und entstehenden Netzwerkaktivitäten neue Impulse. Sie wurde gemeinsam von GRA, CGIAR und dem Thünen-Institut organisiert. Über 200 Teilnehmende aus mehr als 40 Ländern hatten die Gelegenheit, rund 70 Vorträgen und 50 Posterpräsentationen zu folgen.

Politische Partner

Ministerium für Primärindustrien (MPI)

Durchführende Institutionen

  • Neuseeländisches Forschungszentrum für landwirtschaftliche Treibhausgase (NZAGRC)
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI)

Link zu Projektwebsite: AgriDENZ

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

Dialog zu Klima und Landwirtschaft zwischen Neuseeland und Deutschland (AgriDENZ)
Massey University
Tennent Drive
4442 Turitea
Neuseeland

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