FeelGood - Erfassung positiver Emotionen beim Schwein

Sauwohl? Wissenschaft erforscht Gefühle beim Schwein

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft übergibt den Zuwendungsbescheid für das Forschungsvorhaben "Erfassung positiver Emotionen beim Schwein (FeelGood)"

Laufzeit: 2016-2019
Volumen: 215.000 Euro

Hauptziel des Projekts ist, ein umfassendes Verständnis der Gefühlswelt von landwirtschaftlichen Nutztieren am Beispiel von Hausschweinen zu erlangen. Das Forschungsprojekt wird vom Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel durchgeführt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen geeignete zuverlässige und praxistaugliche Parameter zur Erfassung des Gefühlszustandes bei Schweinen herausfinden.

Die objektive Messung von Tierwohl ist durch das gesteigerte Interesse und die lauter werdende Kritik an der konventionellen Landwirtschaft in unserer Gesellschaft und somit auch für die Politik ein wichtiges Anliegen geworden.

Tierwohl ist ein multidimensionaler Komplex, der aus drei Faktoren besteht:

  • Gesundheit und biologische Funktionalität,
  • der Möglichkeit, artgemäßes Verhalten auszuleben und
  • dem Gemütszustand.

Die Beurteilung des Gemütszustandes und positiver Emotionen stellt derzeit eine große Herausforderung dar, weil ihre Bedeutung erst in den letzten Jahrzehnten wissenschaftliche Anerkennung erlangt hat. Nur mit der Berücksichtigung positiver Emotionen kann Tierwohl insgesamt messbar gemacht werden.

Indikatoren zur Bewertung des Tierwohls notwendig

Bisher gibt es keine umfangreichen Studien zur Zusammensetzung, Beeinflussung und Auswirkungen des Gemüts- und Emotionszustandes landwirtschaftlicher Nutztiere. Ebenso fehlen zuverlässige und praxistaugliche Indikatoren zur objektiven Beurteilung. Die Gefühlswelt bei Tieren wird vor allem durch die Basisemotionen Angst, Wut, Glück, Trauer und Abscheu bestimmt. Einige komplexere Gemütsbewegungen wie beispielsweise Anspannung, Nervosität, Stress, Aufregung, Aufmerksamkeit, Interesse, Zufriedenheit, Entspannung, Gelassenheit, Bedrückung und Langeweile werden Tieren ebenfalls zugesprochen. Nicht nur die einzelnen Gefühle beeinflussen sich dabei gegenseitig, sondern es bestehen auch komplexe Zusammenhänge mit physiologischen Zuständen wie Hunger, Durst, Krankheit oder Sexualtrieb. Darüber hinaus bedingen Emotionen bestimmte Verhaltensweisen. Das Umfeld des Tieres, also die Haltung, beeinflusst dabei alle Faktoren des Tierwohls gleichermaßen direkt aber auch indirekt über die wechselseitigen Zusammenhänge.

Die beschriebenen Zusammenhänge verdeutlichen die enorme Herausforderung der objektiven Erfassung von Emotionalität.

Erschienen am im Format Forschungsprojekt

Adresse

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
24118 Kiel

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