TAKOWIND 3 - Reifen aus Löwenzahn

Züchtung, Anbau und Verwertung von Russischem Löwenzahn als Kautschuklieferant

Laufzeit: 2020-2023

Ziele

Russischer Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) wird züchterisch mit dem Ziel bearbeitet,

Milchsaft des russischen Löwenzahns Milchsaft des russischen Löwenzahns
© Dr. Peter Wehling
  • den Kautschukertrag der Wurzeln weiter zu steigern,
  • den Hektarertrag zu erhöhen sowie
  • die Grundlagen für einen kommerziellen Anbau zu schaffen.

Geforscht wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Züchtung über den Anbau bis hin zur Verwertung des Pflanzensaftes als Kautschuk oder Latex für die Produktion von Reifen, Schaumstoffen, Latexprodukten u.a.m.

Status Quo:

Weitere Projekte

aus dem Förderprogramm

  • Bislang wird Naturkautschuk aus dem Milchsaft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) gewonnen, diese Bäume wachsen ausschließlich in den Tropen.
  • Experten rechnen mittel- bis langfristig mit einem steigenden Naturkautschukbedarf. Schon ein Lkw-Reifen enthält bis zu 25 kg des nachwachsenden Gummis.
  • Synthetische Polymere können die exzellenten technischen Eigenschaften von Naturkautschuk nicht erreichen.
  • Um nicht zuletzt den Regenwald zu schützen, läuft die Suche nach alternativen, auch in gemäßigten Klimazonen kultivierbaren Kautschukquellen auf Hochtouren.

Aufgaben des Forschungsprojekts

  • Züchterische Weiterentwicklung von Taraxacum koksaghyz-Linien unter Anwendung neuer Erkenntnisse zur Genominteraktion und Rekombination.
  • Untersuchungen zu Saatgutproduktion, Aussaatfähigkeit, Blütenbildung über mehrere Jahre, Ausbreitung und Langlebigkeit der Pflanzenbestände.
  • Anpassung der Verarbeitungskette an das neu gezüchtete Pflanzenmaterial.
  • Beurteilung des gewonnenen Kautschuks.

Vorteile

Russischer Löwenzahn auf dem Feld Russischer Löwenzahn
© Eskusa F. Eickmeyer
  • Diversifizierung der Rohstoffproduktion
  • Schutz der Regenwälder
  • Bereicherung der Anbauvielfalt auf heimischen Äckern
  • Erträge bereits im ersten bis zweiten Anbaujahr, neue Einkommensquelle für Landwirte
  • Wachstum unter vielfältigen Bedingungen
  • Einsparung von Transportwegen durch den Anbau in Mitteleuropa
  • Entkoppelung von den Preisschwankungen am Weltmarkt

Projektdaten und -partner

TAKOWIND 3 ist ein Verbund von Teilprojekten (Förderkennzeichen in Klammern), der von folgenden Partnern realisiert wird:

  • Teilvorhaben 1: Züchtung und Entwicklung von Zuchtmaterial; ESKUSA GmbH (2219NR416)
  • Teilvorhaben 2: Methodenentwicklung und Züchtung; Westfälische Wilhelms-Universität Münster (2219NR415)
  • Teilvorhaben 3: Züchtung und interspezifische Rekombination; Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (2219NR435)
  • Teilvorhaben 4: Agronomie und interspezifische Rekombination; Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (2219NR430)

Assoziierte Partner:

  • Continental Reifen Deutschland GmbH
  • Synthomer Deutschland GmbH

Erschienen am im Format Forschungsprojekt

Adresse

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
18276 Gülzow-Prüzen

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