BETTER-WEEDS – genau wissen, was auf dem Acker wächst

Unkraut ist nicht gleich Unkraut

Nur gegen die Unkräuter vorgehen, die die Kulturpflanzen hemmen – das funktioniert nur, wenn man jedes Unkraut genau kennt und weiß, in welcher Situation eine Bekämpfung notwendig ist und in welcher nicht. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Projekt BETTER-WEEDS Künstliche Intelligenz (KI) ein.

Derzeit können die in der Praxis eingesetzten Kamerasysteme nur zwischen Kulturpflanze und „Unkraut“ unterscheiden. Um das Artenspektrum vollständig zu erfassen und einzuordnen, müsste anschließend noch eine manuelle Beurteilung der einzelnen Unkräuter erfolgen. Dies ist allerdings viel zu zeit- und personalaufwendig. Daher wird im Projekt BETTER-WEEDS eine automatische Erfassung des Unkrautartenspektrums per Drohne und KI entwickelt.

Zuerst fliegt die Drohne über den Acker …

Die Daten der Drohne werden mit KI ausgewertet. Für jede landwirtschaftliche Fläche erfolgt eine KI-basierte Erfassung, Identifizierung und Auswertung der auf ihr wachsenden Pflanzenarten. Das Ergebnis sind georeferenzierte Verteilungskarten, die auch besondere standortspezifische Charakteristika der Ackerflächen berücksichtigen.

…und dann erfolgen zielgenau Pflanzenschutzmaßnahmen

Mit dem Wissen über das Artenspektrum und die Verteilung der Unkräuter über die Ackerfläche werden anschließend individuelle Pläne für das Unkrautmanagement erstellt. So ist eine angepasste teilflächenspezifische Unkrautbekämpfung möglich. Dabei werden Herbizide oder auch nicht chemische Maßnahmen nur dort angewendet, wo artspezifische Schadschwellen überschritten sind – das heißt nur dort, wo eine Unkrautart eine wirkliche Bedrohung für den Ertrag oder die Qualität der angebauten Nutzpflanzen ist.

Vorteile auf mehreren Ebenen

So werden unerwünschte, konkurrenzstarke Unkrautarten zielgenau bekämpft und weniger konkurrenzstarke Unkrautarten mit hohem ökologischen Wert geschützt. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimiert sich, die Diversität der Pflanzenwelt auf dem Acker erhöht sich. Darüber hinaus wird im Projekt auch damit gerechnet, dass sich dadurch eine höhere Insektenvielfalt ergibt, die Bestäubungsraten steigen und auch positive Effekte im Bereich der biologischen Schädlingsbekämpfung zu sehen sein werden.

  • Projektname: BETTER-WEEDS (Wissensbasierte Standortanalyse für ein umweltgerechtes Unkrautmanagement im integrierten Pflanzenbau)
  • Ziel: Unkräuter auf der Ackerfläche automatisch identifizieren und abschätzen, ob sie mit Blick auf ökologische Wertigkeit und Ökonomie bekämpft werden müssen
  • Ansatz: Erhöhung der Biodiversität auf Ackerflächen
  • Eingesetzte Künstliche Intelligenz: Künstliche Intelligenz zur Bildanalyse und Pflanzenerkennung auf dem Acker
  • Hauptstandort: Braunschweig, Niedersachsen
  • Projektkoordination: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland
  • Projektbeteiligte: Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI), Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB), Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Technische Universität Ilmenau, Spleenlab GmbH

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

KI-Projekt BETTER-Weeds
38104 Braunschweig, Niedersachsen

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