Zukunftslabor2030 – Fleischprodukte digital entlang der Lieferkette überwachen

Das Schnitzel bekommt einen "Digitalen Zwilling"

Das Projekt Zukunftslabor2030 untersucht die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) zur genauen Prognose der Verderbsprozesse von Fleischprodukten. Dies soll dabei helfen, die Lebensmittelverluste bei Fleischprodukten zu senken.

Jährlich werden weltweit mehr als 570.000 Tonnen Frischfleisch im Wert von einer Milliarde Euro weggeworfen. Dies ist moralisch nicht vertretbar und die ökologischen Folgen wiegen vor dem Hintergrund des Klimawandels sehr schwer.

Genauere Prognose des Verderbs

Im Projekt Zukunftslabor2030 sucht man deshalb nach einer Lösung, um den Umgang mit Fleischprodukten nachhaltiger und ressourcenschonender zu gestalten. Dazu will das Projekt den Zeitpunkt, an dem frisches Fleisch verderben könnte, genauer in den Blick nehmen. Schweinehackfleisch, Putenschnitzel und Rohwürste sind die Fleischprodukte, die im Projekt beispielhaft untersucht werden sollen.

Lebensmittel bekommen einen "Digitalen Zwilling"

Jedes im Projekt untersuchte Lebensmittel bekommt einen "Digitalen Zwilling". Die Digitalen Zwillinge werden in eine offene, digitale Plattform eingebettet und fortlaufend – entlang der gesamten Lieferkette – mit Daten zur Lebensmittelhygiene, -qualität und -sicherheit versorgt. Diese Messdaten bilden die Grundlage für das KI-Training des Digitalen Zwillings. Am Ende werden die Computermodelle eine korrekte Beschreibung der chemischen, physikalischen und biologischen Prozesse der Lebensmittel ermöglichen. Der Digitale Zwilling stellt eine digitale "Ressource" dar, welche die wesentlichen Eigenschaften des Lebensmittels entlang der Lebensmittellieferkette abbilden wird.

Einkauf und Lagerung besser planen

Die Projektpartner sind sich sicher, der Einsatz von KI wird die Prozesse der Qualitätssicherung und der Kommunikation von Qualitätseigenschaften von Lebensmitteln revolutionieren. KI hilft Expertenwissen zu digitalisieren und einer breiten Masse von Anwendern zugänglich zu machen. Die digitale und dynamische Verderbsanzeige der Lebensmittel wird den Handel sowie die Konsumentinnen und Konsumenten bei ihrer Kauf- und Lagerplanung unterstützen und so helfen, Lebensmittelverluste proaktiv entlang der Lieferkette zu vermeiden.

  • Projektname: Zukunftslabor2030 (Zukunftsszenarien für den Verbraucherschutz auf Basis von Qualitäts- und Sicherheitsinformationen von Lebensmitteln, innovativen Messmethoden und KI)
  • Ziel: eine dynamische Verderbsanzeige für Lebensmittel
  • Ansatz: Erfassung der Eigenschaften von Fleischprodukten mittels innovativer Messmethoden und Prognose des voraussichtlichen Verderbs mittels Digitaler Zwillinge
  • Eingesetzte Künstliche Intelligenz: Machine Learning, Deep Learning, Knowledge Mining, Digitaler Zwilling
  • Hauptstandort: Stuttgart, Baden-Württemberg
  • Projektkoordination: tsenso GmbH
  • Projektbeteiligte: tsenso GmbH, benelog GmbH & Co. KG, Max Rubner-Institut Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Universität Bayreuth, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV), Technische Hochschule Deggendorf

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

KI-Projekt Zukunftslabor2030
70176 Stuttgart, Baden-Württemberg

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