mAInZaun – der intelligente Zaun, der Tierarten erkennt

Wölfe und Nutztiere gleichzeitig schützen

Weidetiere besser bewachen und dabei zugleich die gesellschaftliche Akzeptanz des Wolfes erhöhen: Darauf zielt mAInZaun ab, ein neuartiges Zaunsystem, das sich nähernde Wildtiere erkennt und auf sie intelligent reagiert.

Wölfe erfüllen einerseits in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle – andererseits gefährden sie den Bestand unserer Nutztiere. Mit nun wieder wachsender Anzahl an Wolfsrudeln in Deutschland steigen auch die Angriffe auf Nutztiere wie Schafe, Rinder oder Ziegen. Die Beteiligten vom Forschungsprojekt mAInZaun wollen diese Problematik angehen, ohne allein dem Wolf die Schuld zuzuschieben. Vielmehr wollen sie erreichen, dass die Akzeptanz gegenüber dem Wolf in der Gesellschaft steigt.

Das Gewohnheitstier im Wolf austricksen

mAInZaun ist eine Art intelligenter Zaun, der im Gegensatz zu bislang eingesetzten Zäunen dynamisch auf die Tiere reagiert. Das funktioniert, indem unterschiedliche Reize ausgesandt werden, zum Beispiel auditive Signale im Ultraschallbereich. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich: Die Wölfe gewöhnen sich nicht an die Reize des Zauns, sodass er auf lange Sicht effektiv wirken kann. Ebenso werden langfristig Kosten gesenkt und Weidetierhalterinnen und -halter vor unnötigen Tierverlusten geschützt.

Der Nutzen für die Weidetiere ist vielfältig

Durch den Einsatz des intelligenten Zaunsystems können Nutztiere wieder mehr Zeit auf der Weide verbringen. Dies wirkt sich positiv auf ihre Gesundheit aus und verbessert das Tierwohl. Angedacht ist auch eine Erweiterung der Funktionen des intelligenten Zauns. So kann auch das Wohlbefinden aller Weidetiere automatisch im Blick gehalten werden. Den Weidetierhalterinnen und -haltern könnten zum Beispiel Geburten, Brunst oder Krankheiten frühzeitig angezeigt werden. Darüber hinaus wäre es auch möglich, dass die KI-Systeme Informationen über ungünstige Wetterbedingungen liefern oder Meldungen über Diebstähle und Manipulationen am Zaun übermitteln.

  • Projektname: mAInZaun (Modularer, autonomer und intelligenter Weide(schutz)zaun mit Erkennung und Vergrämung von Prädatoren)
  • Ziel: Herden- und Naturschutz konfliktfrei gestalten durch minimalen Eingriff in die Natur; Konflikte mit dem Wolf auflösen, sodass dieser wieder seine regulatorische Rolle im Ökosystem einnehmen kann
  • Ansatz: Einsatz eines intelligenten Zaunsystems
  • Eingesetzte Künstliche Intelligenz: Tiere erkennen durch künstliche neuronale Netze und automatische Bildanalyse
  • Hauptstandort: Gießen, Hessen
  • Projektkoordination: Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
  • Projektbeteiligte: Justus-Liebig Universität Gießen, Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen, RoFlexs GmbH

Erschienen am im Format Infotext

Adresse

KI-Projekt mAInZaun
35392 Gießen, Hessen

zur Übersichtskarte

Schlagworte