Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 17/2019

Klöckner: "Afrika braucht afrikanische Lösungen – Deutschland hilft mit Wissenstransfer."



Bundeslandwirtschaftsministerium bringt Expertise in 32 afrikanischen Ländern ein – das ist nachhaltige Investition in die Entwicklung Afrikas

Zur Eröffnung des 5. Deutsch-Afrikanischen Agribusiness-Forums im Rahmen der Internationalen Grünen Woche betont die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner:

"Die große Flagge, unter der wir hier gemeinsam segeln, heißt Sicherung der Welternährung und Schaffen von Prosperität. Die Bevölkerung wächst. Und mit ihr wächst an vielen Stellen die Zahl der Hungernden. Weltweit sind es im Moment 821 Millionen Menschen. Im Jahr 2024 werden mehr als ein Drittel der weltweit hungernden Menschen in Afrika leben. Bis 2025 werden dort 330 Millionen junge Frauen und Männer auf den Arbeitsmarkt drängen, unter ihnen 200 Millionen aus ländlichen Regionen.

In vielen afrikanischen Ländern ist der Agrarsektor der wichtigste Wirtschaftszweig mit einem großen Entwicklungspotential. Eine moderne, nachhaltige und vor allem ertragreiche Landwirtschaft kann wesentlich zur Senkung der Arbeitslosigkeit beitragen und gerade den vielen jungen Menschen eine Bleibeperspektive geben. In einen größeren Rahmen gesetzt, ist sie ganz konkrete Fluchtursachenbekämpfung.

Dabei braucht Afrika nicht nur die wichtigen deutschen Investitionen, sondern vor allem afrikanische Lösungen. Denn: Einfach nur Geld hinschicken, hilft nicht. Den meisten afrikanischen Ländern fehlt es nicht an Geld- und Sachspenden, sondern an Know how und Wissen. Afrika braucht Erfahrungsaustausch, Expertise und Wissenstransfer. Junge Menschen müssen in effizienter und nachhaltiger Landwirtschaft ausgebildet werden. Deutsche Unternehmer mit großer Erfahrung in dualer Ausbildung wären dafür die Richtigen. Mein Ministerium und unsere Forschungsinstitute bringen Expertise in derzeit 32 afrikanischen Ländern ein, zum Beispiel mit unseren Bilateralen Kooperationsprojekten. Dabei unterstützen wir gemeinsam mit deutschen Unternehmen mit Fortbildungs- und Schulungszentren, wie zum Beispiel in Marokko, aber auch in Äthiopien und Sambia.
Deutschland hat in 2017 Frankreich als größten Handelspartner Afrikas in der EU überholt. Mein Ministerium wird dabei unterstützen, die Chancen im Agrarsektor weiter auszubauen."

Hintergrund zum Engagement des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL):

Mit den bilateralen Kooperationsprojekten unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit der Wirtschaft, vor Ort den Aufbau einer leistungsstarken und ressourcenschonenden Landwirtschaft.

Ganz konkret hat das BMEL landwirtschaftliche Agrartrainingszentren in Äthiopien, Marokko und Sambia, in denen Fach- und Führungskräfte in nachhaltigem Anbau, einer modernen Tierhaltung sowie Farmmanagement geschult werden. Des Weiteren bietet das BMEL den Regierungen und Behörden der Partnerländer gezielte Beratung bei der Umsetzung ihrer agrarpolitischen Reformvorhaben.

Beim "Forum Nachhaltiger Kakao" ist das BMEL Gründungsmitglied. Hier werden junge Kakaobauern in der Côte d’Ivoire im nachhaltigen Anbau geschult. Die Förderung der Eigenständigkeit von Frauen durch Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte steht im Fokus. Mit jährlich rund vier Millionen Euro unterstützt das BMEL internationale anwendungsorientierte Forschungsprojekte zur Welternährung mit dem Schwerpunkt Subsahara-Afrika. Diese erforschen, wie sich eine diversifizierte Landwirtschaft und eine ausgewogene Ernährung verwirklichen sowie lokale Lebensmittel innovativ verarbeiten lassen.

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