Rede der Bundesministerin Julia Klöckner anlässlich der 3. Konferenz der Agrarminister der Afrikanischen Union und der Europäischen Union


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, ist heute nach Rom gereist und wird am Nachmittag auf der 3. Konferenz der Agrarminister der Afrikanischen Union und der Europäischen Union über die deutschen Zukunftsstrategien zur Ernährungssicherung sprechen.

In ihrer Rede betont die Ministerin:

  • "Afrika ist ein wichtiger Partner, um unsere gemeinsame Zukunft zu gestalten. Europa hat ein starkes Interesse daran, dass die Staaten Afrikas gute wirtschaftliche Perspektiven haben. Landwirtschaft spielt hier eine Schlüsselrolle. Wir wollen die Menschen vor Ort durch Aus- und Weiterbildung dabei unterstützen, sich selbst zu ernähren. Durch die Stärkung der Strukturen vor Ort wollen wir Rahmenbedingungen für nachhaltige Einkommens- und Beschäftigungsförderung schaffen. Die Bevölkerung Afrikas wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln. Unter-, Fehl- und Mangelernährung sind in Afrika noch immer viel zu sehr präsent."
  • "Es muss uns daher gelingen, gleichzeitig effektiver und nachhaltiger zu wirtschaften. Wir müssen Innovationen eine Chance geben. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wurde in Europa und auch in Deutschland vor allem durch Innovationen und Technologie gefördert. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet dabei neue Möglichkeiten. Die Digitalisierung war deshalb auch das zentrale Thema des diesjährigen Global Forum for Food and Agriculture – also des GFFA bei uns in Berlin. Alle 74 dort vertretenen Agrarminister waren sich einig, dass die Chancen der Digitalisierung von allen Ländern genutzt werden müssen. Wir brauchen eine Globalisierung dieser Chancen! Deshalb haben wir in dem Abschlusskommuniqué die FAO gebeten, ein Konzept für einen Internationalen Digitalrat für Ernährung und Landwirtschaft zu erarbeiten."
  • "Die Stärke Afrikas liegt auch in seinen großen Potenzialen für die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährungssicherung aus eigener Kraft! Aber auch in einer jungen und kreativen Bevölkerung. Das sind die besten Voraussetzungen, um die Chancen der Digitalisierung auch in der Landwirtschaft auszuschöpfen! Wir möchten Sie dabei partnerschaftlich unterstützen. Als Hauptmotor für die wirtschaftliche Integration ist die Afrikanische Union ein zentraler Partner der EU und damit auch Deutschlands. Ich beglückwünsche die Afrikanische Union, dass am 30. Mai 2019 die afrikanische Freihandelszone in Kraft treten konnte. Ein Binnenmarkt braucht Zeit, er entsteht nicht über Nacht. Wenn man aber Handelshemmnisse abbaut, ist dies für die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt gut. Für die Zukunft wünsche ich mir und uns eine gleichberechtigte Zusammenarbeit, in der Afrika von unseren Erfahrungen profitieren kann, ohne seine eigenen regionalen Bedingungen dabei zu vernachlässigen."

Erschienen am im Format Interview

Das könnte Sie auch interessieren

Agrarzahlungen 2023 veröffentlicht (Thema:EU-Agrarpolitik)

Im Rahmen des EU-Rechts sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, Informationen über die Begünstigten der Agrarfonds nachträglich für das vergangene Agrar-Haushaltsjahr im Internet zu veröffentlichen.

Mehr

Berliner Agrarministerkonferenz: Mehr als 60 Ministerinnen und Minister beschließen Abschlusskommuniqué (Thema:Global Forum for Food and Agriculture)

Beim GFFA 2024 haben sich rund 2.000 internationale Gäste in 16 Expert Panels, 2 High Level Panels und einer High Level Debate sowie dem Innovationsforum ausgetauscht. Es ging dabei um die Ernährungssysteme der Zukunft und eine engere Zusammenarbeit auf globaler Ebene, um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 noch zu erreichen und das Menschenrecht auf Nahrung umzusetzen.

Mehr

Internationale Organisationen (Thema:Internationale Beziehungen)

Das BMEL unterstützt mit seinen Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich Ernährung und Landwirtschaft die Arbeit der Vereinten Nationen (VN) sowie die verschiedener anderer internationaler Organisationen.

Mehr