Wahl neue/r Generaldirektor/in der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen am Wochenende in Rom


Am Samstag und Sonntag wird die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, in Rom an der Tagung der FAO und der Wahl des neuen Generaldirektors bzw. der neuen Generaldirektorin teilnehmen. Im Vorfeld ihrer Reise plädiert die Bundesministerin für eine Neuausrichtung der Welternährungsorganisation und Korrektur der aktuellen Entwicklung. Wichtig sei, dass sie sich wieder auf ihre Kernkompetenz als Wissensorganisation für Ernährung und Landwirtschaft konzentriere.

Bundesministerin Julia Klöckner: "Die deutsche Bundesregierung verbindet mit der FAO eine strategische Partnerschaft. Als viertgrößter Beitragszahler engagieren wir uns aktiv als Mitgliedstaat und Geber in der FAO. Wir unterstützen die langfristigen Ziele der FAO, den Hunger in der Welt zu beenden, die Ernährungssicherung zu stärken und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Es geht um Politikberatung, Standardsetzung und Wissenstransfer. Diese Kernaufgaben müssen gestärkt werden. Dabei steht die Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung als verbindliches Leitmotiv über unseren Aktivitäten."

Bei der Neuwahl der FAO-Spitze wird sich die Bundesministerin als Vertreterin für Deutschland für einen multilateral agierenden Vorstand einsetzen. Die Europäische Union hat sich auf eine Kandidatin verständigt: Catherine Geslain-Lanéelle aus Frankreich.

Hintergrund

Die 1945 gegründete Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist eine der ältesten und die größte Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Ihr oberstes Ziel ist die Sicherung der Ernährung weltweit; sie dient somit der Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung. Das Mandat der FAO liegt v.a. in der Erarbeitung von Standards und Normen, mit dem Ziel, Hunger und Mangel- sowie Fehlernährung in der Welt zu reduzieren und die Ernährungssicherung zu stärken.

Die FAO als multilaterale Wissensorganisation hat beispielsweise gemeinsam mit der WHO den Codex Alimentarius begründet, der seit seinem Bestehen mehr als 350 Standards, Leitlinien und Codes of Practices erarbeitet hat, die Fairness und Verbraucherschutz im globalen Lebensmittelhandel sicherstellen. Diese Arbeit ist nicht nur für Entwicklungsländer, sondern auch für die OECD-Staaten von fundamentaler Bedeutung.

Gerade vor dem Hintergrund der Agenda 2030, dem Pariser Klimaabkommen (COP 21), der zweiten internationalen Ernährungskonferenz (ICN2) und der VN-Reformen will DEU die Arbeit der FAO weiterhin engagiert begleiten und sie in ihrer Kernkompetenz als Wissensorganisation stärken. Dabei wird darauf hingewirkt, mit einer schlagkräftigen und fachlich kompetenten FAO zu arbeiten.

Seit 2018 trägt Deutschland mit einem jährlichen Pflichtbeitrag in Höhe von etwa 26,2 Millionen Euro einen Anteil von 6,4 Prozent des regulären Budgets und ist damit nach den USA, Japan und China viertgrößter Geber.

Erschienen am im Format Interview

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