Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 235/2019

Aeikens beim Internationalen Kongress über Trockenstresstoleranz

An Klimawandel angepasste Kulturpflanzen sollen Welternährung sichern

Veranstaltet wird der Kongress "Genetic diversity – The key for improving drought stress tolerance in crops" vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Organisatoren sind das Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) und das Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK).

In seinem Eröffnungsgrußwort erklärte der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Hermann Onko Aeikens: "Im Hinblick auf die stärker werdenden Wetterextreme und die knappe Produktionsressource Wasser sind die Verbesserung der Trockenstresstoleranz und der Wassernutzungseffizienz unserer Kulturpflanzen die wichtigen Zuchtziele der Zukunft, die wir jetzt schnell und innovativ vorantreiben müssen.

Klimawandel und Bevölkerungswachstum stellen die Landwirtschaft weltweit vor große Hausforderungen: Mehr Nahrungs- und Futtermittel sowie nachwachsende Rohstoffe müssen mit weniger Wasser produziert werden. Für diese Herausforderung braucht es neue und innovative Lösungen. Dazu gehört insbesondere die Züchtung und der Anbau wassernutzungseffizienter und trockenstressresistenter Pflanzen.

Forschung und Züchtung sind dabei von herausgehobener Bedeutung. Jedoch muss die Forschung auf internationaler Ebene besser koordiniert und vernetzt werden, um vorhandenes Wissen zu teilen und weiterzuentwickeln. Dies erfordert eine entsprechende Informationsplattform.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat dazu bereits in den letzten Jahren seine Forschungsaktivitäten zur Anpassung der Kulturpflanzen an die sich ändernden Klimabedingungen verstärkt und ausgebaut", so Dr. Aeikens weiter. Aus seiner Sicht sei die Wheat Initiative, die von den G20 Staaten im Jahr 2011 initiiert wurde und deren Ziel es ist, die Erträge bei Weizen als einer der weltweit wichtigsten Kulturart nachhaltig und effizient zu steigern, ein gelungenes Beispiel für die internationale Vernetzung.

Prof. Dr. Frank Ordon, Präsident des JKI und Vorsitzender des Forschungskomitees der Wheat Initiative, ergänzt: "Die züchterische Verbesserung der Trocken- und Hitzestresstoleranz ist eine weltweite Herausforderung, die Zusammenarbeit und Koordination erfordert. Ein Schlüssel ist dabei in genetischen Ressourcen zu sehen, deren Erhaltung und wissensbasierte Nutzbarmachung auch zentrale Anliegen des IPK und des JKI darstellen. So freut es mich, dass es uns gelungen ist, weltweit renommierte Forscher aus den Bereichen genetische Ressourcen, Phänotypisierung, Genotypisierung, Pflanzenphysiologie und Züchtung nach Berlin zu holen, um diesen Themenkomplex in seiner gesamten Breite zu diskutieren.“"

Hintergrund

Die Tagung knüpft an die Arbeit des vom BMEL im Herbst 2017 in Berlin ausgerichteten G20-Workshops "Harnessing genetic resources for improving drought stress tolerance in crops" an. 115 Experten aus Algerien, Ägypten, Australien, Bulgarien, Deutschland, Ghana, Indien, Iran, Israel, Italien, Kanada, Mexiko, Nepal, Nigeria, Saudi-Arabien, Senegal, Serbien, Spanien, Südafrika, Tschechien, Türkei, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich nehmen an dieser Tagung teil. In Absprache mit den Agrarministern der G20 hat das BMEL seine Forschungsziele Toleranz gegen Trocken- und Hitzestress, Kälte, Nährstoff- und Wassernutzungseffizienz in der Züchtung zuletzt stark ausgebaut. Damit wird das gemeinsame Ziel der G20 verfolgt, Nutzpflanzen und in besonderem Maß den Weizen an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Zu diesem Zweck fördert das BMEL die von den G20 initiierte Wheat Initiative sowie das assoziierte Programm HeDWIC (Heat and Drought Wheat Improvement Consortium), welches das Ziel hat, die Hitze- und Trockenstresstoleranz des Weizens zu verbessern.

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