Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 19/2020

Intelligente Rinderhaltung – Bundesministerin Julia Klöckner übergibt Förderbescheid an neues Experimentierfeld

Projekt "CattleHub" will Tiergesundheit von Rindern besser verfolgen – Bundesministerium fördert mit 2,2 Millionen Euro

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, treibt die Digitalisierung in der Landwirtschaft weiter voran. Die Ministerin übergab heute auf der Internationalen Grünen Woche Förderbescheide an zwei weitere Experimentierfelder: "CattleHub" und "DigiVine". Mit der Einrichtung dieser digitalen Experimentierfelder auf landwirtschaftlichen Betrieben im gesamten Bundesgebiet untersucht das Bundesministerium, wie digitale Techniken optimal zum Schutz der Umwelt, zur Steigerung des Tierwohls und der Biodiversität sowie zur Arbeitserleichterung der Landwirte eingesetzt werden können.

Das Projekt CattleHub, das von der Universität Bonn koordiniert wird, will Assistenzsysteme in der Rinderhaltung erforschen. Mit Hilfe von Sensoren und Trackingsystemen soll eine bessere Überwachung der Tiergesundheit ermöglicht werden. Dazu werden die Vitaldaten - wie etwa Bewegung, Atemfrequenz oder Wiederkauaktivität - in Echzeit an den Landwirt übermittelt. Darüber hinaus werden auch effiziente Lösungen für die Energieversorgung solcher Trackingsysteme getestet und die Potenziale der Datenanalyse besser auf die Bedürfnisse der Bauern zugeschnitten. Auch die Frage nach der besseren Bedienbarkeit steht im Fokus. In dem Experimentierfeld arbeiten Experten aus Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen, Niedersachsen und Thüringen zusammen.

Julia Klöckner: "Die Digitalisierung bietet uns völlig neue Möglichkeiten, um den landwirtschaftlichen Beruf attraktiver, zukunftsfester und erfolgreich zu gestalten. Mit CattleHub verbessern wir nicht nur das Tierwohl, es ist auch ein Beitrag zur Einkommenssicherung unserer Bauern. Mit dieser Förderung und den anderen ausgewählten Projekten treiben wir die Forschung und Entwicklung maßgeblich voran, schaffen neue Referenzgrößen und Perspektiven für die Landwirtschaft."

Details zum Experimentierfeld CattleHub

  • Koordiniert wird das Experimentierfeld von der Universität Bonn zusammen mit mehreren Projektpartnern (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Technische Universität Dresden, Technische Universität Chemnitz, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen).
  • Thema: Assistenzsysteme für eine intelligente Rinderhaltung. Die Arbeiten sollen anhand der sechs Experimentierbereiche "Tracking", "Sensorik und Energieversorgung", "Funkvernetzung und Energieversorgung", "Datenanalyse", "Geschäftsprozesse" sowie "Assistenzsysteme" durchgeführt werden. Die dabei anfallenden Daten sollen für die Landwirte ausgewertet, analysiert und leicht verständlich aufbereitet werden.
  • Das Experimentierfeld CattleHub wird in den kommenden 36 Monaten vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit 2,2 Millionen Euro gefördert.

Hintergrund:

Mit der Digitalisierung und der Landwirtschaft treffen hochkomplexe Systeme aufeinander. Um Vorteile auch für die Gesellschaft besser nutzen zu können, hat unser Bundesministerium das Zukunftsprogramm Digitalpolitik Landwirtschaft entwickelt. Hierzu gehören die digitalen Experimentierfelder, die das BMEL in den kommenden drei Jahren mit etwa 50 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt. Von den eingereichten 25 Skizzen wurden 14 Skizzen ausgewählt. Die Experimentierfelder sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Sie sind auch Anlaufstellen für interessierte Landwirte aus den jeweiligen Regionen. Dadurch wird der Wissensaustausch in die Praxis und aus der Praxis gewährleistet. Der Startschuss ist im Oktober vergangenen Jahres gefallen. Nach den ersten sechs Experimentierfeldern haben nun zwei weitere Förderbescheide erhalten.

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