Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 76/2020

Bundeswaldministerin spendet Bergulme zum Tag des Baumes

Ein kleiner Baum für die Ewigkeit: Bis zu 400 Jahre alt kann die Bergulme werden, die die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, heute in Kirn pflanzte. Selbst kleine Pflanzaktionen sind wichtig, denn "jeder Baum zählt", betonte die Bundesministerin und beteiligte sich an einer Aktion der Ehrenamtsgruppe Kirn-Sulzbach, die in den Nahe-Auen einen Erlebnispfad anlegt. Und dabei gleich mehrfach ein gutes Werk tut: Vom Preis eines jeden Baumes, den Privatleute und Unternehmen für den Erlebnispfad spenden, geht ein Teil an die Tafel.

Julia Klöckner wies auf die Bedeutung der Bäume und der Wälder für den Menschen und die Wirtschaft hin. "Auch wenn in Pandemiezeiten andere Themen die Schlagzeilen bestimmen, unsere Bäume und Wälder dürfen wir nicht vergessen. Sie sind Multitalente als Rohstofflieferant, Lebensraum, Wasserfilter, Arbeitgeber, Klimaschützer, Erholungsort und Freizeitstätte. Der Klimawandel, Stürme, Borkenkäfer setzen den Bäumen massiv zu. Die dramatischen Schädigungen durch Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall in den vergangenen beiden Jahren haben uns gelehrt: Unsere Wälder sind verwundbar. Sie sind massiv geschädigt. Sie sind bedroht. Und die Wetterprognosen entkräften diesen Eindruck nicht."

Es sei deshalb notwendig, unsere Wälder insgesamt langfristig auf den Klimawandel einzustellen. Man müsse bei der notwendigen Wiederbewaldung der Schadflächen und beim langfristigen Waldumbau zu stabilen und anpassungsfähigen Wäldern auf eine naturnahe, der jeweiligen Region angepasste Bepflanzung achten. Auch seltenen Baumarten und besonderen Standorten wie Flussauen komme dabei eine wichtige Rolle zu. Auenwälder etwa sind Hotspots der Biodiversität und daher für den Erhalt unzähliger Arten und zahlreicher Lebensraumtypen von herausragender Bedeutung. Naturnahe Flussauenökosysteme gelten als effektive Kohlenstoffsenken.

Julia Klöckner betonte, dass gleichzeitig das Schicksal der Bergulme, die durch eine Pilzkrankheit stark leidet, zeige, wie empfindlich unsere Waldökosysteme seien. Alte Bergulmen, wie die aus deren Samen die gepflanzte junge Ulme stammt, finden sich kaum noch und stellen wertvolle Raritäten da. Die Nachzucht und Pflanzung von Ulmen ist damit nicht nur ein Beitrag zum aktiven Klimaschutz, sondern darüber hinaus auch ein Beitrag zum Arten- und Biodiversitätsschutz.

Hintergrund

Die Bergulme

Die Bergulme liebt Flussauen und feuchte Standorte im Hügelland. Leider ist die Bergulme, deren Holz sehr geschätzt wird, in den vergangenen Jahrzehnten durch das Ulmensterben, eine Pilzerkrankung, in ihrem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet stark geschädigt worden. Die Ulme, die in Kirn/Sulzbach gepflanzt wurde, stammt von einer alten Ulme ab, ist offensichtlich gegen das Ulmensterben resistent.

Der "Tag des Baumes"

Der Tag des Baumes wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen be-schlossen.

Die Tradition "Tag des Baumes" in Deutschland reicht bis ins Jahr 1952 zurück. Am 25. April 1952 pflanzte Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss im Bonner Hofgarten einen Ahorn und begründete so gemeinsam mit Dr. Robert Lehr, dem Präsidenten der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), diesen Ehrentag für den Baum in Deutschland.

Der erste "Tag des Baumes" war noch ganz durch die Nachkriegssituation geprägt. Er richtete sich damals gegen die Übernutzung der Wälder. Während des Krieges und durch den sogenannten Reparationshieb der Alliierten in den ersten Nachkriegsjahren wurde mehr Holz genutzt, als nachwachsen konnte. Anfang der 50er Jahre bestand noch immer eine Kohlekrise. Die zugeteilte Menge von 15 Zentner Kohle je Jahr und Haushalt reichte nicht aus, sodass verstärkt Brennholz eingeschlagen wurde. Der Tag des Baumes 1952 diente der Rückbesinnung auf die Nachhaltigkeit – das Prinzip, das seit Carl von Carlowitz das Handeln der Forstwirtschaft prägt.

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