Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 86/2020

Bedeutung der Bienen ist enorm – für Artenvielfalt und Volkswirtschaft

Weltbienentag am 20. Mai – Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner stellt Relevanz der Honig- und Wildbienen heraus

Die Bienen haben eine große Bedeutung für unser Ökosystem. Sie tragen maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und dazu, dass es eine große Auswahl an Obst, Gemüse und Blumen gibt. Sie sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor: Zwischen 800 und 900 Euro beträgt der Bestäubungswert eines Bienenvolkes.

[[[Nach Schätzungen der Universität Hohenheim beträgt der ökonomische Wert der Bestäubung weltweit 70 bis 100 Milliarden Euro und in Deutschland etwa 2,5 Milliarden Euro. Zu den wichtigsten insektenbestäubten Nutzpflanzen gehören Obstbäume, Raps, Sonnenblumen, Erbsen, Bohnen, Paprika, Tomaten, Gewürzkräuter, Wein und Getreide. Neben Rind und Schwein gehört die Biene also zu den drei wichtigsten Nutztieren.]]] *

Anlässlich des morgigen Weltbienentags erklärt die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner: "Die Biene ist ein Tausendsassa, sie ist systemrelevant – geht es ihr gut, geht es uns allen gut. 80 Prozent der 800 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbienen als Bestäuber angewiesen, rund 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen in Deutschland von der Bestäubung ab. Für 500 Gramm Honig werden circa 75.000.000 Blüten bestäubt. Das verdeutlich die enorme Bedeutung für die Artenvielfalt und unsere Volkswirtschaft. Honig können wir importieren, die Bestäubungsleistung nicht. Bienen sind Garant für Biodiversität und volle Regale in den Läden. Ohne sie würde hier ein Drittel der Produkte fehlen.

Und deshalb: Helfen wir den Bienen! Gefragt ist hier nicht allein die Landwirtschaft, einen Beitrag kann jeder leisten. Wie das geht, zeigt unsere Initiative www.bienenfuettern.de. Denn nur wo etwas blüht, kann auch etwas gesammelt werden."

Auf bienenfuettern.de sind viele Informationen rund um Bienen und eine große Auswahl bienenfreundlicher Pflanzen zusammengetragen. Dort finden sich auch Tipps, wie man seinen Balkon oder Garten zu einem Bienen-Buffet machen kann. Auf EU-Ebene wurden auch drei neue Kategorien von ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) eingeführt. Hierzu gehören die ÖVF-Typen „für Honigpflanzen genutztes brachliegendes Land“ sowie "Flächen mit Durchwachsener Silphie". Dabei handelt es sich um bienenfördernder Maßnahmen. Im Antragsjahr 2018 wurden ca. 15.400 Hektar (ha) und 2019 ca. 18.900 ha für Honigpflanzen genutztes brachliegendes Land sowie ca. 1.300 ha (2019: 1.570 ha) Durchwachsene Silphie angemeldet.

Eine Zusammenstellung der Maßnahmen des Bundesministeriums zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Bienen und anderen Insekten finden Sie hier.

* Richtig- bzw. Klarstellung vom 20.5.2022: Die oben stehende Aussage "Zu den wichtigsten insektenbestäubten Nutzpflanzen gehören Obstbäume, Raps, Sonnenblumen, Erbsen, Bohnen, Paprika, Tomaten, Gewürzkräuter, Wein und Getreide." ist falsch. Wir bitten den Fehler bzw. die ungenauen Angaben zu entschuldigen. Aus Transparenzgründen wurde der obige Absatz nicht gelöscht. Die Bestäubung durch Insekten spielt bei Getreide keine Rolle, Getreide bestäubt sich selbst. Wein, Erbsen und Bohnenkönnen zwar auch von Insekten bestäubt werden, sind aber für die Ertragsbildung nicht auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Bei Raps und Sonnenblumen ist eine Selbstbefruchtung zwar möglich, führt allerdings zu deutlich geringeren Erträgen. Tomaten und Paprika werden im geschützten Anbau häufig durch Rütteln befruchtet, im Freiland aber eher durch Insekten.

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