Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 253/2020

Klöckner: Wissen bündeln, um Hunger zu bekämpfen

Bundesministerin stellt Afrikakonzept vor. Gemeinsame Projekte mit afrikanischen Partnern in 28 Ländern

Die Welt leidet Hunger. Rund 690 Millionen Menschen haben laut Welternährungsprogramm nicht genug zu essen, allein in Afrika sind mehr als 250 Millionen Frauen, Männer und Kinder unterernährt. Vielerorts mit schweren Folgen: Hohe Sterblichkeit, politische Unruhen, Menschen, die auf der Suche nach Zukunft ihre Heimat verlassen. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen treffen Afrika in besonderem Maße und drohen, die Lage erheblich zu verschärfen.

Dabei hätte der Kontinent das Potential, selbst genügend Lebensmittel für alle zu produzieren. Doch vielfach verhindern veraltete Bewirtschaftungsstrukturen sowie fehlende Lager-und Transportmöglichkeiten, dass das, was angebaut wird, auch bei den Menschen landet. Beim nötigen Umbau zu einer modernen und nachhaltigen Landwirtschaft unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die afrikanischen Länder – mit Know-how, Wissenstransfer und enger Kooperation. Denn, so betonte Bundesministerin Julia Klöckner, damit schaffe man sichere Perspektiven vor Ort und das sei die Voraussetzung für politische Stabilität in den jeweiligen Ländern: „Wer den Hunger besiegt, schafft die Grundlage für Frieden.“

Heute stellte Bundesministerin Julia Klöckner dazu ihr Afrikakonzept "Ernährung sichern – Wachstum fördern" vor, das als Beitrag zu den Afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung entwickelt wurde: In 28 afrikanischen Ländern ist das BMEL mit Projekten aktuell aktiv, um gemeinsam mit den Akteuren vor Ort an der Zukunft der Landwirtschaft und der Menschen zu arbeiten, fast 20 Millionen Euro stehen dafür bereit. Seit 2010 wurden vom BMEL rund 120 Millionen Euro in Afrika investiert.

Unterstützt werden die afrikanischen Partner unter anderem

  • Bei der Aus- und Weiterbildung in modernen Produktionsmethoden – etwa im Deutsch-Marokkanischen Exzellenzzentrum für Landwirtschaft, das u.a. Fortbildung in Rinderzucht, Erntetechnik und der Nutzung von Landmaschinen bietet.
  • in der Entwicklung klimaresistenter und standortangepasster Pflanzen – so fördert das BMEL Projekte zur Verbesserung der Trockenstresstoleranz für Weizen.
  • in der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern – in Sambia unterstützt unser Ministerium Projekte zur entwaldungsfreien Holzproduktion.
  • bei der Teilhabe an einem fairen und regelbasierten Handel.

Bundesministerin Julia Klöckner: „Hunger und Armut sind noch immer präsent, doch Afrika ist ein Kontinent der Chancen. Gemeinsam wollen wir dieses Potential heben. Dabei sind mir zwei Punkte besonders wichtig: Bildung, Forschung und der Einsatz von Agrartechnik sind unabdingbar für die Entwicklung einer modernen Landwirtschaft vor Ort. Hier setzen wir mit unseren Kooperationsprojekten an. Und es braucht mehr Handel, damit die Arbeit auf dem Feld und im Stall Familien in Afrika nicht nur ernährt, sondern ihnen auch ein verlässliches Einkommen sichert.“

Das vollständige Afrikakonzept des BMEL finden Sie anbei und auf unserer Website unter: www.bmel.de/afrika

Hintergrund:
Das Afrikakonzept wurde als Beitrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Umsetzung der Afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung und des Koalitionsvertrags erarbeitet, der eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Afrika vorsieht. Das Afrika-Engagement des BMEL orientiert sich zudem an der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und an den Zielen, die sich die Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU) in ihrer Agenda 2063 gesetzt haben.

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