EU-Fischereiminister beschließen vorläufige Fangquoten 2021 für Nordsee und Atlantik
Einigung auf vorläufige Quoten bis März aufgrund laufender Brexit-Verhandlungen
Unter Ratsvorsitz der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, haben sich die EU-Fischereiminister heute Morgen – nach langer Verhandlungsnacht – in Brüssel auf die Gesamtfangmengen (TACs) und Fangquoten 2021 in Nordsee und Nordatlantik sowie weiteren EU- und internationalen Gewässern geeinigt. Die Verhandlungen für die gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich bewirtschafteten Bestände wurden dabei durch die laufenden Brexit-Verhandlungen erschwert und überlagert.
Die Mitgliedstaaten folgten daher dem gemeinsamen Ansatz der Europäischen Kommission und der deutschen Ratspräsidentschaft, für diese Bestände vorläufige Quoten festzulegen. Sie gelten für die ersten drei Monate des kommenden Jahres. Die meisten dieser Bestände wurden auf Basis eines 25-prozentigen Übertrages der Quoten des Jahres 2020 festgesetzt. Ausnahmen mit höheren Fanganteilen gelten für Makrele, Blauen Wittling und Stöcker, da diese Bestände gerade zu Anfang des Jahres befischt werden.
Bundesfischereiministerin Julia Klöckner: "Unsere Einigung auf vorläufige Quoten ist die Garantie für unsere europäischen Fischer, dass sie ab dem 1. Januar weiter fischen können. Was uns dabei wichtig war, ist eine nachhaltige Bewirtschaftung – wir wollen Fischbestände, die sich gut regenerieren. Gleichzeitig haben wir im Blick, dass die Fischerei für einige Regionen eine massive wirtschaftliche und identitätsstiftende Bedeutung hat. Zur Nachhaltigkeit gehören daher immer auch die sozioökonomischen Fragen. Mit unseren Beschlüssen haben wir hier eine gute Balance gefunden."
Neben den Quoten für die Nordsee und den Nordostatlantik wurden auch Fangmöglichkeiten für bestimmte Tiefseearten sowie für das Mittelmeer und das Schwarze Meer vereinbart.
Bestand | EU-Quote (in Tonnen) | Deutsche Quote (in Tonnen) |
---|---|---|
Hering (25 Prozent) | 43.793 | 9.851 |
Scholle (25 Prozent) | 16.048 | 1.294 |
Seelachs (25 Prozent) | 7.935 | 2.079 |
Kabeljau (25 Prozent) | 1.621 | 396 |
Schellfisch (25 Prozent) | 1.099 | 225 |
Makrele (65 Prozent) (Nordost-Atlantik) | 99.700 | 15.220* |
Blauer Wittling (65 Prozent) (Nordost-Atlantik) | 170.174 | 12.597* |
* Die Zahlen wurden am 21.12.2020 korrigiert. In der ursprünglichen Pressemitteilung hatte sich hier ein Fehler eingeschlichen.