Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 18/2022

Özdemir: Fortschritte für eine bessere Tierhaltung nur gemeinsam erreichbar - Bundesminister Özdemir tauscht sich mit Tierschutz- und Lebensmittelverbänden aus

Der Dialog mit Verbänden geht in die nächste Runde: Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat sich heute mit Tierschutzverbänden und Verbänden der Lebensmittelbranche zu einem Austausch per Videokonferenz getroffen.

Bundesminister Özdemir betonte, er setze auf den fortlaufenden Dialog mit den Verbänden bei der Transformation hin zu einem nachhaltigen Landwirtschafts- und Ernährungssystem mit mehr Tierwohl. Er sicherte den Verbänden außerdem eine konstruktive und vertrauensvolle Partnerschaft zu.

Cem Özdemir: "Wer Tiere nutzt, hat die Pflicht, sie bestmöglich zu schützen. Statt aber Ställe für Tiere zu bauen, haben wir bisher die Tiere an den Stall angepasst, um den allerletzten Effizienzgewinn herauszupressen – auf dem Rücken der Tiere. Wir wollen in dieser Legislaturperiode echte Fortschritte erzielen und den Umbau der Nutztierhaltung vorantreiben. Dazu haben unterschiedliche Kommissionen, in denen Vertreter scheinbar widerstreitender Interessen zusammengefunden haben, gute Vorschläge für einen echten Aufbruch gemacht. Diesen Geist müssen wir nun nutzen, damit sich tatsächlich etwas tut.

Ein zentraler Baustein ist eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung, an deren Einführung wir derzeit arbeiten. Damit werden wir die tatsächlichen Haltungsbedingungen in den Ställen sichtbar machen. Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich Fleisch aus besseren Haltungsformen – das zeigen uns Umfragen. Hier sind auch Verarbeitung und Handel gefragt. Viele Einzelhändler haben schon angekündigt, auf Fleisch aus den unteren Haltungsstufen zu verzichten und ihr Angebot umzustellen auf Fleischprodukte von Tieren, die in Deutschland geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet wurden. Entscheidend ist nun, dass diese Pläne in die Tat umgesetzt werden. Wir jedenfalls werden Wort halten und mit einer Tierhaltungskennzeichnung für mehr Transparenz sorgen. Damit können wir in Deutschland wirklich etwas bewirken.

Wichtig ist mir, dass die Landwirtinnen und Landwirte nicht die Verlierer dieses Wandels werden. Wenn Landwirtinnen und Landwirte eine bessere Tierhaltung umsetzen, muss sich das für sie auch langfristig auszahlen. Hier sind wir alle gemeinsam in der Verantwortung – Politik, Ernährungswirtschaft, Handel und Verbraucher.

Wir stehen von einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die viele Partner braucht: in der Politik, im Stall, im Handel und vor der Ladentheke. Die heutigen Gespräche zeigen, dass es Schnittmengen gibt – das ist eine gute Basis."

Hintergrund:

Nachdem sich Bundesminister Özdemir bereits im Januar mit Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden zu einem ersten Austausch traf, kam er heute mit Vertreterinnen und Vertretern folgender Verbände zusammen:

Tierschutzverbände

  • Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt
  • Bund gegen Missbrauch der Tiere
  • Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz
  • Bundesverband Tierschutz
  • Deutscher Tierschutzbund
  • Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner
  • ProVieh
  • Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz
  • Vier Pfoten
  • Welttierschutzgesellschaft

Verbände der Lebensmittelbranche

  • Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller
  • Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels
  • Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie
  • Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft
  • Handelsverband Deutschland
  • Lebensmittelverband Deutschland
  • Zentralverband des Deutschen Handwerks

 

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