Ideen und Wege für eine nachhaltige Fischerei in Nord- und Ostsee
Zukunftskommission Fischerei nimmt Arbeit auf
Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eingesetzte Zukunftskommission Fischerei hat am Dienstag ihre Arbeit aufgenommen. Auf ihrer konstituierenden Sitzung in Bremerhaven unter Leitung der ehemaligen Europaabgeordneten Ulrike Rodust berieten die derzeit 34 Mitglieder aus Fischerei- und Wirtschaftsverbänden, Umweltverbänden, Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft über ihre Themenschwerpunkte und beschlossen ihre Geschäftsordnung.
Die Zukunftskommission hat den Auftrag, konkrete und breit getragene Maßnahmen für eine nachhaltige, wirtschaftlich resiliente und damit zukunftsfeste deutsche Meeresfischerei in Nord- und Ostsee vorzuschlagen.
Dazu erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin Claudia Müller: "Unsere Fischerinnen und Fischer in Nord- und Ostsee leisten einen wichtigen Beitrag für die Ernährungssicherung und für eine ausgewogene Ernährung; gleichzeitig sind sie unverzichtbarer Teil der jahrhundertealten Kultur der Küstenregionen. Die Ampelkoalition hat sich zum Erhalt der Meeresfischerei bekannt – mit der Zukunftskommission Fischerei gehen wir einen weiteren Auftrag aus dem Koalitionsvertrag an. Es geht um die nachhaltige Nutzung genauso wie um den Schutz unserer Meeresressourcen. Angesichts der großen Herausforderungen, denen die Fischerinnen und Fischer gegenüberstehen, brauchen wir beides, um die Tragfähigkeit des Wirtschaftsfaktors Fischerei für die Küsten sicherzustellen."
Die Vorsitzende der Zukunftskommission, Ulrike Rodust, sagte: „Nun geht es darum, in offenen, konstruktiven und zielgerichteten Diskussionen in den kommenden Monaten Ideen und Wege für den langfristigen Erhalt der deutschen Fischerei unter gleichzeitiger Verbesserung der ökologischen Situation an Nord- und Ostsee zu finden. Dabei ist es wichtig, schnell in die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zu gehen. Ich bin mir sicher: Wenn wir Ökonomie und Ökologie ins richtige Gleichgewicht bringen, wird es sich auch in der Zukunft lohnen, Fischerin oder Fischer in Nord- und Ostsee zu sein oder zu werden.“
Die Zukunftskommission Fischerei wird regelmäßig tagen und soll ihre Arbeiten bis zum Frühjahr 2025 abschließen. Neben ausgewählten Themenschwerpunkten soll die Kommission auch mögliche Ansätze zur Verwendung der Mittel aus dem Windenergie-auf-See-Gesetz beraten, wovon ein erster Teil voraussichtlich ab Juli 2024 zur Verfügung stehen wird.
Für ihre Arbeit kann die Kommission auf die Ergebnisse der „Leitbildkommission zur Zukunft der deutschen Ostseefischerei“ aufbauen, die neben einem Leitbild zur Zukunft der deutschen Ostseefischerei bereits konkrete Empfehlungen für dessen Umsetzung erarbeitet hat. Informationen dazu finden Sie hier. Neue Schwerpunkte der Zukunftskommission Fischerei werden unter anderem auf Fragen der Finanzierung und Wirtschaftlichkeit, Innovationen für mehr Nachhaltigkeit und der Flächennutzung auf See liegen.
Bei der Besetzung der Zukunftskommission Fischerei wurde auf ein möglichst ausgewogenes Verhältnis von Fischerei- und Wirtschaftsverbänden, Umweltverbänden, Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft geachtet. Mitglieder der Zukunftskommission Fischerei sind:
- Prof. Dr. Bela Buck, Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung
- Jürgen Peters, Bürgermeister Gemeinde Neuharlingersiel
- Nadja Ziebarth, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
- Stefanie Berghaus, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
- Britta Knefelkamp, Bundesamt für Naturschutz
- Nico Nolte, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
- Kai-Arne Schmidt, Bundesmarktverband der Fischwirtschaft e.V.
- Esther Winterhoff, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Sebastian Unger, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
- Stefan Thimm, Bundesverband Windenergie Offshore e.V.
- Svane Bender, Deutsche Umwelthilfe e.V.
- Alexander Seggelke, Deutscher Angelfischerverband e.V.
- Dr. Peter Breckling, Deutscher Fischerei-Verband e.V.
- Bettina Adam, Fischereibetrieb Adam
- Oliver Greve, Ausbildungsprogramm Fachwirt „Fischerei und Meeresumwelt“ („Sea Ranger“) Mecklenburg-Vorpommern
- Wolfgang Albrecht, Fischereischutzverband Schleswig-Holstein e.V.
- Jörg Peter Neumann, Fischwirtschaftsgebiet Dithmarschen
- Dr. Christopher Zimmermann, Johann Heinrich von Thünen-Institut für Ostseefischerei
- Dr. Gerd Kraus, Johann Heinrich von Thünen-Institut für Seefischerei
- Dr. Barbara Neumann, Helmholtz Zentrum Potsdam, Institut für Nachhaltigkeit
- Philipp Oberdörffer, Landesfischereiverband Niedersachsen e.V.
- Andreas Thaden, Landesfischereiverband Schleswig-Holstein e.V.
- Dirk Sander, Landesfischereiverband Weser-Ems e.V.
- Prof. Dr. Achim Schlüter, Leibniz-Zentrum für marine Tropenforschung (ZMT) GmbH
- Vera Knoke, Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein
- Renate Brügge, Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
- Ina Abel, Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein
- Dr. Kim Detloff, Naturschutzbund Deutschland e.V.
- Dr. Cord Stoyke, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Sonja Papenfuss, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
- Olaf Pommeranz, Regionalmanager LEADER LAG Güstrower Landkreis
- Fanny Spinnewyn, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Oberste Fischereibehörde
- Marco Witthohn, Vorsitzender Fischwirtschaftsgebiet Niedersächsische Nordseeküste
- Karoline Schacht, WWF Deutschland