Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 51/2024

Bundesminister Özdemir eröffnet "Politik gegen Hunger"-Konferenz

Impulse für die rechtebasierte Transformation der Ernährungssysteme

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat heute in Berlin eine Sonderausgabe der Konferenz "Politik gegen Hunger" zum zwanzigjährigen Jubiläum der Freiwilligen Leitlinien für das Recht auf angemessene Nahrung eröffnet. Die zweitägige Konferenz findet unter dem Titel "Twenty Years of Action: Advancing the Human Right to Food" statt und zieht Bilanz zur Verwirklichung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung und den noch anstehenden Herausforderungen.

Dazu sagt Bundesminister Özdemir: "Die Weltgemeinschaft hat das Versprechen abgegeben, den globalen Hunger zu beenden. Mit der Konferenz wollen wir Perspektiven aufzeigen für nachhaltigere, widerstandsfähigere und gerechtere Ernährungssysteme. Wir müssen aber auch feststellen, dass dieses Ziel durch Klimakrise, Kriege und Konflikte bedroht wird – allesamt ist menschengemacht, heißt aber auch im Umkehrschluss, dass wir es in der Hand haben. Wir müssen unsere Kräfte deshalb stärker auf die Krisenvorsorge lenken, statt Krisenreaktion zu betreiben. Eine nachhaltige Ernährungspolitik ist immer auch Sicherheitspolitik: Sie ebnet den Weg für Frieden und Stabilität weltweit." 

Ausgehend von einer internationalen Bestandsaufnahme soll auf der Konferenz auch diskutiert werden, wie es um die Verwirklichung des Recht auf Nahrung in Deutschland bestellt ist und welchen Beitrag Deutschland dazu national leistet. Das BMEL wird die Ergebnisse der "Politik gegen Hunger"-Konferenz in die 52. Plenardebatte des Welternährungsausschusses (Committee on World Food Security, CFS) im Oktober 2024 einfließen lassen und diesen dabei unterstützen, im Jubiläumsjahr ein entschlossenes Bekenntnis zur Stärkung des Rechts auf Nahrung zu formulieren. 

Hintergrund:

2004 wurden die Freiwilligen Leitlinien zur schrittweisen Verwirklichung des Rechts auf angemessene Nahrung vom Rat der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom verabschiedet. Damit wurde erstmals ausbuchstabiert, wie das Menschenrecht auf eine angemessene Nahrung konkret verwirklicht werden kann und welche Voraussetzungen dafür erforderlich sind. Die Leitlinien geben Empfehlungen zur Sicherung des Zugangs zu Produktionsressourcen wie Land, Wasser oder Saatgut, zur Verbesserung von landwirtschaftlichen Strukturen, Produktivität und Vermarktung sowie zur Einrichtung von sozialen Sicherungsmechanismen. Den wegweisenden Charakter der Leitlinien wollen wir würdigen und fragen, welchen Wandel sie angestoßen haben. 

Die seit 2001 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft organisierten "Politik gegen Hunger"-Konferenzen legen den Fokus auf die Verwirklichung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung. Die Plattform soll dazu beitragen, menschenrechtliche Ansätze in den Mittelpunkt internationaler Diskussionen zur Ernährungssicherheit, Hunger und allen Formen der Fehlernährung zu rücken. 

Die "Politik gegen Hunger"-Konferenz bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung, Internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft sowie der Wissenschaft zusammen, um sich international zu rechtebasierten Ansätzen bei der Transformation von Ernährungssystemen auszutauschen und zu diskutieren wie Lebensmittelsysteme nachhaltiger, widerstandsfähiger und gerechter werden.

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