BMEL fördert Forschung zu Agrarklimaschutz mit rund vier Millionen Euro
Um den Klimaschutz in der Landwirtschaft voranzubringen, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit rund vier Millionen Euro die Forschung zu vollelektrischen Traktoren, klimaoptimierter Tierhaltung und digitalen Zukunftsbetrieben.
Dazu sagt Bundesminister Cem Özdemir: "Landmaschinen, Tierhaltung und Digitalisierung – hier liegen große Potenziale für den Klimaschutz in der Landwirtschaft. Damit neue Innovationen möglich sind, braucht es Forschung. Unsere Förderung ist also bestens angelegtes Geld, das die Landwirtinnen und Landwirte beim praktischen Klimaschutz unterstützen wird."
Im Verbundvorhaben "Vollelektrischer Pflegetraktor zur Emissionsreduzierung in der Landwirtschaft (E-Plus)" soll ein vollelektrisch versorgter Traktor für kleine und mittlere Agrarbetriebe entwickelt werden, der für eine Vielzahl von Pflegearbeiten im Jahresverlauf zum Einsatz kommen kann. Darüber hinaus wird ein auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft angepasstes Energiesystem auf der Basis von Photovoltaik entwickelt und ein entsprechendes Ladekonzept mit verschiedenen Szenarien erarbeitet. Das Projekt wird mit rund 600.000 Euro vom BMEL gefördert. Projektnehmer sind die Universität Kassel und die Innotech Ingenieursgesellschaft mbH.
Das Verbundvorhaben "Klimaschutz durch Tierhaltung (KlimaTier)" will Strategien für Landwirtinnen und Landwirten entwickeln, um insbesondere ökologische Tierhaltung klimafreundlicher zu gestalten. Dabei werden vor allem die bestehenden sozialen und ökonomischen Hindernisse in den Blick genommen. Das Projekt zahlt neben dem Klimaschutzaspekt auch auf das Ziel der Bundesregierung ein, 30 Prozent Öko-Landbau bis 2030 zu erreichen. Es wird mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert und vom Forschungsring e.V. koordiniert. Weitere Partner sind die Bioland Beratung GmbH, die Öko-BeratungsGesellschaft mbH, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Universität München.
Das Verbundvorhaben "Weiterentwicklung und Praxiserprobung digitaler Humus- und Nährstoff-Managementsysteme in Zukunftsbetrieben zum Klimaschutz (digiMan)" soll dazu beitragen, die Stickstoffeffizienz im Pflanzenbau zu erhöhen, Nitratverluste und Lachgasemissionen wirksam zu reduzieren, Bodenkohlenstoffvorräte durch Humusaufbau zu erhöhen sowie die Ertragsfähigkeit der Böden langfristig zu erhalten. Dazu werden bestehende digitale Humus- und Nährstoff-Managementsysteme weiterentwickelt und auf Zukunftsbetrieben in der Praxis erprobt. Diese Systeme ermöglichen es, Bilanzen für das Humus- und Nährstoffmanagement von der Düngeplanung bis zur Abschätzung von Nährstoffverlusten digital abzubilden und damit effizienter und ressourcenschonender zu wirtschaften. Das BMEL fördert das Projekt mit rund 1,9 Millionen Euro. Es wird von der Technischen Universität München koordiniert, Projektpartner sind die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V.
Alle drei Projekte sind am 1. Juli 2024 gestartet und haben eine Laufzeit von drei Jahren bis 30. Juni 2027. Zusammen mit einem weiteren im September startenden Projekt hat das BMEL damit im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms (FuI-Programm) „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ 20 Vorhaben mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 37 Millionen Euro bewilligt. Das von 2023 bis 2027 laufende Programm wird aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds (KTF) finanziert.
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