Klimaschutz in der Tierhaltung: Bundeswettbewerb prämiert zukunftsweisende Stallkonzepte
Özdemir zeichnet innovative Betriebe aus
Mit dem Bundeswettbewerb „Landwirtschaftliches Bauen“ prämiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) innovative und nachhaltige Stallbaukonzepte. Heute wurden in Berlin vier zukunftsweisende Betriebe für ihre ganzheitlichen Energiekonzepte und klimaschonenden Bauweisen ausgezeichnet. Unter dem Motto "Dem Klimawandel begegnen – Ställe mit ganzheitlichem Energiekonzept" standen Lösungen im Fokus, die Tierwohl, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit vereinen.
Bundesminister Cem Özdemir sagte: "Die Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie die Tierhaltung gleichzeitig klimafreundlich sein kann und den Landwirtinnen und Landwirten ein gutes Einkommen sichert. Wir brauchen die Innovationskraft und das Engagement unserer Betriebe für den Klimaschutz. Es sind genau diese Leuchtturm-Höfe, die zeigen, wie unsere Landwirtschaft ihren Teil im Kampf gegen die Klimakrise leisten kann. Und sie ermutigen so ihre Berufskolleginnen und -kollegen, ihr individuelles Konzept zu erarbeiten, um sich fit für die Zukunft zu machen. Ich danke Ihnen herzlich dafür, dass Sie sich auf diesen Weg gemacht haben."
Der Wettbewerb unterstreicht die Bedeutung des landwirtschaftlichen Bauens für die Erreichung der Klimaziele: Energieeffiziente Ställe, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und gleichzeitig an die Folgen des Klimawandels angepasst sind, sind unverzichtbar. Das BMEL unterstützt diesen Wandel durch gezielte Förderprogramme, die nachhaltige Investitionen und technische Innovationen vorantreiben.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023/24 im Überblick:
Agrarprodukte Kitzen e.G., Pegau (Sachsen)
Die Agrargenossenschaft betreibt Pflanzenproduktion und Tierhaltung, eine Biogasanlage, Blockheizkraftwerke und Solarmodule mit 9.000 kWp. Eine vollständige Kreislaufwirtschaft macht den Betrieb energieautark und reduziert den CO₂-Fußabdruck erheblich.
Hof Friedrichs, Familie Friedrichs, Hilgermissen (Niedersachsen)
Ein Geothermiesystem sorgt für die Klimatisierung des Schweinemaststalls und reduziert den Energieverbrauch erheblich. Ergänzt durch eine Photovoltaikanlage wird der Betrieb immer unabhängiger von fossilen Energieträgern.
Huabahof, Familie Demmel, Schönrain (Bayern)
Der Huabahof setzt auf nahezu vollständige Energieautarkie. Eine Kombination aus Solarstrom und bidirektionalen Speichern ermöglicht die Eigenversorgung und speist jährlich 300.000 kWh Überschuss ins öffentliche Netz ein.
Ziegenhof Holzer, Familie Holzer, Hochdorf (Baden-Württemberg)
Holz als Baustoff und innovative Heutrocknungstechniken sowie die gewollt extensive Wirtschaftsweise mit nur einmal täglichem Melken prägen das Konzept des Ziegenhofs Holzer. Die energieeffiziente und extensive Bewirtschaftung verbindet Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit.
Hintergrund:
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) prämiert mit dem Bundeswettbewerb Landwirtschaftliches Bauen zukunftsweisende Stallbauten. Der Wettbewerb wird vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) organisiert.