"Unser Wald ist ein wunderbarer Lebensraum für Pflanzen und Tiere und ein unverzichtbarer Erholungsraum für uns Menschen."

Rede der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner anlässlich einer Baumpflanzung zum Tag des Baumes

Es gilt das gesprochene Wort!

Anrede,

Ich freue mich, hier zu sein. An einem Ort, an dem ich mich immer wohlfühle: im Wald. Aus Anlass des Internationalen "Tag des Baumes".

Wir werden zum Start heute hier, am Baumlehrpfad, eine Flaumeiche, eine Baumhasel, eine Hainbuche sowie den Baum des Jahres, die Flatterulme, pflanzen. Ich danke den Ausrichtern von der Schutzgemeinschaft für ihre getroffene – aus meiner Sicht sehr spannende und gelungene - Auswahl! Denn das alles sind Arten, die sonst meist nicht so im Zentrum der forstlichen Arbeiten stehen. Mit der Hainbuche und der Flatterulme haben Sie heimische Baumarten ausgewählt, die dafür sorgen können, dass unsere Wälder besser mit Klimaveränderungen umgehen können.

Mit der Flaumeiche, die ihre natürliche Hauptverbreitung bevorzugt im Mittelmeerraum, zum Beispiel in Italien hat, oder der Baumhasel aus der Türkei wird unser Wald nicht nur internationaler – sondern ist auch besser gegen Hitze und Trockenheit gewappnet. Ich freue mich natürlich über das Wiedersehen mit der Flatterulme, unseren Baum des Jahres 2019, für den ich die Schirmherrschaft übernommen habe und was sonst doch immer schnell vergessen wird, ich danke ebenso dem Revierförster im Lennebergwald, Herrn Dorschel, für die Beschaffung der Bäume und die Vorbereitung unserer Arbeit.

Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben den Wäldern im vergangenen Jahr sehr zugesetzt. Und der Borkenkäferbefall geht unvermindert weiter. Das können und wollen wir nicht ausblenden, und wir sind dazu in intensiven Gesprächen. Dennoch möchte ich heute das Positive in den Vordergrund stellen: Denn unser Wald ist ein wunderbarer Lebensraum für Pflanzen und Tiere und ein unverzichtbarer Erholungsraum für uns Menschen. Darüber hinaus ist er der Klimaschützer Nummer 1 und versorgt uns mit dem natürlichen Rohstoff Holz.

Wald und Bildung gehören zusammen

Nur was man kennt und schätzt, das kann man auch schützen und nachhaltig bewirtschaften. Deswegen ist das diesjährige Thema beim Internationalen Tag des Waldes "Wald und Bildung" besonders relevant. Denn eine gute Umweltbildung beginnt bereits bei unseren Kindern. Zum Beispiel in einem der rund 1000 Waldkindergärten, einer der vielen Waldschulen oder Waldinformationszentren.

Mein Dank gilt hier allen Menschen, die haupt- und ehrenamtlich in diesen wichtigen Bereichen arbeiten. Stellvertretend möchte ich hier die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erwähnen.

Und auch die anerkannt gute Ausbildung in Deutschland im Bereich Forstwirtschaft und Umweltschutz ist wichtig, um die Expertise der nachhaltigen Waldwirtschaft weltweit zu fördern. Denn der Waldverlust ist in vielen Staaten dieser Welt nur zu stoppen, wenn dort ausgebildete Fachleute zur Verfügung stehen. Im Rahmen von verschiedenen Projekten trägt das BMEL dazu bei, durch Expertenaustausch, Beratung und Wissenstransfer den betroffenen Ländern hierbei zu helfen.

So wurde am gerade vor ein paar Tagen bei der Festveranstaltung vom Bundeslandwirtschaftsministerium gemeinsam mit der Welternährungsorganisation (FAO) ein Projekt unterzeichnet:

  • Entwicklung von Bildungsmaterialien zu Waldfragen für Schulen in Tansania und den Philippinen
  • Start eines globalen Waldbildungsnetzwerkes.

Generationsübergreifendes Handeln ist wichtig

Wenn wir unsere Wälder fit und widerstandsfähig machen wollen, dann ist auch ein generationenübergreifendes Handeln von Nöten.

Ein wichtiger Vordenker und Wegbereiter ist Felix Finkbeiner. Ich habe Felix zuletzt bei der Internationalen Grünen Woche getroffen und bin ein großer Fan seiner Initiative "Plant-for-the Planet". Seit 2011 setzt sich die Initiative weltweit für Baumpflanzungen ein. Erst waren es ein Tausend, dann eine Milliarde und seit vergangenem Jahr lautet die Zielmarke: ein Tausend Milliarden Bäume, die zum Kampf gegen den Klimawandel gepflanzt werden sollen. Eine großartige Bewegung, die getreu dem Motto "Stop talking, start planting", tätig wird, anstatt zu reden.

Schluss

In diesem Sinne, freue ich mich auf die gemeinsame Baumpflanzung. Wir wissen: Jeder gepflanzte Baum hilft, das Klima zu verbessern.

Vielen Dank.

Erschienen am im Format Rede

Ort: Budenheim


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