Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" setzt ein Zeichen für Ehrenamt und ländliche Räume

Rede der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner bei der Auftaktveranstaltung des Dorfwettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft"

Es gilt das gesprochene Wort!

Anrede

I. Einleitung: Begrüßung

13 Bundesländer, 1.873 teilnehmende Dörfer, davon 30 im Bundesentscheid und unzählige Stunden ehrenamtlichen Engagements, das sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt – das ist der 26. Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".

Bis zum 10. Juli bereist die Bewertungskommission alle 30 Dörfer, die sich für den Bundesentscheid qualifizierten.

Start- und Endpunkt der Reise ist Rheinland-Pfalz: In Oberhausen an der Nahe startet die Tour und im südpfälzischen Rumbach endet die Reise.

Mit zwei weiteren Stationen in Rheinland-Pfalz: Bettingen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und Basberg (Vulkaneifel).

Es liegt eine lange Reise vor den Mitgliedern der Kommission: über 4.000 Kilometer quer durch Deutschland.

Zum Vergleich: Die Luftlinie zwischen Nord und Süd beträgt 876 Kilometer!

Aber ich bin mir sicher, dass sich die Reise lohnt.

Bis der Wettbewerb dann, am 11. Juli, in Karlsruhe mit einem Abschlussseminar endet.

Bei dem die Jury dann die Bundessieger festlegt.

Nach welchen Kriterien bewertet die Kommission?
Die Jury bewertet nicht nur den Zustand des Dorfes, sondern wie sich der Ort durch die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft entwickelt hat – es zählt also nicht nur die Optik.
Soziales Engagement und Entwicklungskonzepte werden beurteilt – und natürlich auch die Grün -und Baugestaltung. Alles in Allem: Wie ist der Gesamteindruck vom Dorf?

Sie, hier in Weyher, kennen das schon: Die Vorbereitung, die Bereisung, das Warten auf das Ergebnis.
Ihr Engagement war erfolgreich: Beim vorigen Wettbewerb sind Sie Golddorf geworden. Und nehmen in diesem Jahr nicht aktiv teil.

Was dieses Jahr neu ist: Wir schicken unsere Kommission nicht alleine auf die Reise: Jedes teilnehmende Dorf hat eine Idee, die die Ortschaft voranbringt.

Und diese Ideen sollten wir sammeln. Deshalb schicke ich die Mitglieder der Bewertungskommission mit einer "Ideenbox" auf die Reise, die ich gleich überreichen möchte.

II. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Signalwirkung

Warum zeichnet mein Ministerium alle drei Jahre Dörfer für Ihr Engagement aus, gemeinsam mit Verbänden und Ländern?

Der Bundeswettbewerb setzt ein Zeichen: Ein Zeichen für das Ehrenamt und die ländlichen Räume.

Ich weiß, dass Engagement neben den alltäglichen Verpflichtungen oft schwierig ist.

Beruf, Familie, Hobbies – da ist es nicht immer einfach, noch freie Stunden zu finden.

Gerade ländliche Orte hält das Ehrenamt zusammen – es ist der Kitt unserer Gesellschaft.

Und die teilnehmenden Dörfer zeigen vor allem eins: Sie übernehmen Verantwortung für sich und ihr Dorf!

Wir in Deutschland können, ja wir müssen, mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben, um das, was uns wichtig ist, zu bewahren und für die Zukunft zu sichern.

Dafür brauchen wir das Engagement von Bürgern, die ihre Geschicke auch selbst in die Hand nehmen und unsere Gesellschaft zusammenhalten!

Das, was die Buchstaben in Gesetzen eben nicht regeln können.

Wir brauchen bürgerschaftliches Engagement, so wie eine Pflanze Licht und Wasser zum Leben braucht!

Auf dem Land wirken Gemeindevertreter ganz selbstverständlich und eng mit Akteuren der Zivilgesellschaft und Dorfbewohnern zusammen.

Im vergangenen Jahr feierten wir das Raiffeisenjahr – und das Motto von dem Rheinland-Pfälzer Friedrich Wilhelm Raiffeisen wird hier noch selbstverständlich gelebt: "Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele."

III. Schluss

Ich freue mich, dass sich so viele Bürger für Ihre Dörfer engagieren und Ihr Bestes geben.

Sie sorgen dafür, dass Ihr Dorf nicht nur Zukunft hat, sondern auch Ihre Zukunft ist.

Ehrenamt ist unbezahlbar, dennoch haben wir uns entschieden, in diesem Jahr erstmalig auf Bundesebene Preisgelder an die Dörfer zu vergeben: 5.000 € für Bronze, 10.000 € für Silber und 15.000 € für Gold.

Heute Abend müssen wir aber auch noch unseren deutschen Fußballer-Frauen die Daumen drücken: Um 18.00 Uhr wird in Montpellier gegen Südafrika angepfiffen!

Vielen Dank!

Erschienen am im Format Rede

Ort: Weyher, Rheinland-Pfalz


Das könnte Sie auch interessieren

Land.OpenData – Ideenwettbewerb (Thema:Digitales Land)

Qualitativ hochwertige und leicht zugängliche Daten bilden eine wichtige Grundlage für einen effizienten Staat und eine moderne Gesellschaft. Darüber hinaus können sie viele Verwaltungsvorgänge vereinfachen. Die Bereitstellung offener Verwaltungsdaten, auch Open Data genannt, bietet einen hervorragenden Hebel, um die Entwicklung ländlicher Räume voranzutreiben. Hier setzt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit seinem Ideenwettbewerb "Land.OpenData" für ländliche Kommunen an.

Mehr

Arbeitsstab "Ländliche Entwicklung" bündelt das Engagement der Bundesregierung für die ländlichen Räume" (Thema:Dorfentwicklung)

Mit dem Arbeitsstab Ländliche Entwicklung hat die Bundesregierung beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2015 auf der politischen Ebene ein Austauschgremium über die Politik der Bundesressorts zur Entwicklung ländlicher Räume geschaffen.

Mehr

BMEL-Förderprojekt "Stadt-Land-Drohne" zur Verbesserung der Nahversorgung erfolgreich gelandet (Thema:Dorfentwicklung)

Der Einsatz von Lieferdrohnen zur besseren Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs in ländlichen Räumen rückt mit dem BMEL-Förderprojekt „Stadt-Land-Drohne“ immer näher an die Realität heran. Jetzt hat die sogenannte „Marktschwalbe“ ihren Jungfernflug im Land Brandenburg absolviert.

Mehr