Jugendarbeit im ländlichen Raum ist von unschätzbarem Wert
Videobotschaft von Bundesministerin Julia Klöckner für den Auftritt der Evangelischen Landjugend zur IGW-Digital 2021
Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede,
Ich freue mich, Euch heute – wenn auch nur digital – zu begrüßen!
Die Grüne Woche war für uns alle immer das Forum, um uns zu treffen, uns zu vernetzen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. In diesem Jahr ist es ein bisschen anders – der direkte Austausch, das persönliche Gespräch: Das fehlt.
Mir fehlt es und ich bin sicher: Viele von Euch würden auch lieber am Stand mit den vielen Menschen diskutieren, die jedes Jahr durch die Messehallen strömen. Wenn ich mir aber angucke, was für ein beeindruckendes Programm die evangelische Landjugend hier auf die Beine stellt, bin ich sicher: diese digitale Grüne Woche ist ein Erfolg.
Bei Euch geht es – natürlich – um kirchliche Jugendarbeit, aber auch um’s Pilgern, um Biodiversität, um Naturpädagogik oder um die Rolle der Kirchen bei der Regionalentwicklung. Und Ihr packt auch ein paar heiße Eisen an:
- "Wölfe aus Sicht von Naturschutz und Landwirtschaft"
- "Der Einsatz von Glyphosat auf Kirchenland"
- und diskutiert Fragen der Agrarethik.
Das ist keine leichte Kost! Aber Ihr habt Recht: es sind Themen, die breit diskutiert werden müssen.
Wenn ich mir Euer Programm ansehe, liegen mir aber drei Themen ganz besonders am Herzen.
Erstens: die Jugendarbeit im ländlichen Raum.
Sie ist von unschätzbarem Wert. Denn das Leben auf dem Land, in unseren Dörfern, lebt von den Menschen, die sich dort vor Ort engagieren. Die Angebote für die Jugendlichen auf dem Land schaffen. In der Gemeinde, im Sportverein, im selbst organisierten Jugendclub oder in der Landjugendgruppe. Die damit das Leben für die Jugendlichen auf dem Land attraktiv machen. Und unsere Dörfer zu attraktiven Lebensräumen.
Zweitens: die Rolle der Kirchen bei der Regionalentwicklung.
Die Kirchen stehen für Beständigkeit, Verlässlichkeit und Zusammenhalt. Und: sie bringen Leben in die Region: Ob als Pilgerherberge in der Prignitz oder als Teil des Simultan-Kirchenradwegs, der in der Oberpfalz mehr als 50 Kirchen miteinander verbindet. Damit tragen sie dazu bei, unsere ländlichen Regionen lebendig zu gestalten: Sie stärken die Gemeinden vor Ort und ziehen die Menschen in eine Region. So wirken sie aktiv mit an der regionalen Entwicklung.
Dabei könnt auch Ihr Euch mit Euren Ideen einbringen und so die Zukunft Eurer Dörfer und Regionen mitgestalten.
Und Drittens: das Thema Lebensmittelverschwendung.
Man muss sagen – leider schon ein Klassiker auf der grünen Woche. Denn noch immer werden zu viel Lebensmittel weggeworfen. Deshalb bin Euch sehr dankbar, dass dieses Thema unter dem Motto "Zu gut für die Tonne – Ran an die Reste" wieder auf dem Programm steht. Und dass Ihr gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen diskutiert, wie die Verschwendung von Lebensmitteln vermieden werden kann. Denn schon heute tragen Kinder ihre Wünsche in die Familien und entscheiden mit – gerade in der Küche. Und sie sind die Verbraucherinnen und Verbraucher von morgen.
Deshalb wünsche ich Euch für die digitale IGW weiterhin viel Erfolg!
Ort: Virtuell