Deutschland, wie es isst - der BMEL-Ernährungsreport 2023

Seit 2016 lässt das BMEL Bürgerinnen und Bürger befragen, was ihnen beim Einkaufen wichtig ist und wie sie essen. Der Ernährungsreport gibt einen Überblick über Essgewohnheiten und zeigt Trends auf beim Einkaufen und Kochen.

Die Ergebnisse 2023 machen deutlich: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich gesund und nachhaltig ernähren. Immer weniger Befragte essen täglich Fleisch- und Wurstwaren. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Personen stetig zu, die jeden Tag vegetarische und vegane Alternativen zu tierischen Produkten verzehren. Dies zeigt sich auch im Kaufverhalten: Gut die Hälfte der Befragten hat diese Produkte schon mindestens einmal gekauft. Zugleich ist der Anteil derer, die solche Alternativen noch nicht in den Warenkorb gelegt haben, im Vergleich zu 2021 gesunken. Die Gründe für den Kauf sind vielfältig: Unverändert auf Platz 1 steht die Neugier. Aber auch die bessere Verträglichkeit für Klima beziehungsweise Umwelt, der Tierschutz und der Geschmack sind kaufentscheidend.

Der Ernährungsreport zeigt auch: Die Menschen wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen, die sie essen und wie sie erzeugt wurden. Für viele Befragte ist es wichtig Informationen darüber zu erhalten, wie das Tier gehalten wurde, von dem das Lebensmittel stammt. Und sie legen Wert darauf, dass ein Lebensmittel umwelt- und ressourcenschonend produziert, fair gehandelt oder ökologisch erzeugt wurde. Vor allem bei Eiern und frischem Gemüse und Obst ist es den Befragten wichtig, dass diese aus der Region stammen, in der sie leben.

Grafik Mann hinter Einkaufswagen. Text: Wie häufig kaufen die befragten vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten? 16 Prozent einmal; 37 Prozent öfters, 47 Prozent nie Bild für Artikel Ernährungsreport 2023
© BMEL

Die Befragten haben eine konkrete Vorstellung davon, wie Landwirtschaft aussehen sollte. Ein Großteil möchte, dass sich die Politik für bessere Tierhaltungsbedingungen und den Ausbau des ökologischen Landbaus einsetzt. Eine verpflichtende, staatliche Kennzeichnung der Tierhaltung und höhere Einkommen in der Landwirtschaft sind ihnen wichtig.

Grafik mit Frage: Welche Kriterien sind bei der Auswahl von Lebensmitteln entscheidend? in Prozent, 94 Geschmack; 80  Haltung des Tieres; 73 fairer Handel; 74 umwelt- und ressourcenschonende Produktion; 72 ökologische Produktion; 73 Angebote; 57 preiswert Bild für Artikel Ernährungsreport 2023
© BMEL

All das spiegelt sich in der Agrar- und Ernährungspolitik der Bundesregierung wider. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert den Ökolandbau und möchte den Anteil ökologisch erzeugter, saisonal-regionaler Lebensmittel in Kitas, Schulen, Betriebskantinen und Co. erhöhen. Eine pflanzenbasierte Ernährungsweise soll gestärkt und grundsätzlich ein Umfeld geschaffen werden, in dem es leicht ist, sich gut und nachhaltig zu ernähren. Das Gesetz für eine staatliche, verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung ist im August 2023 in Kraft getreten. Es soll für Transparenz und Klarheit in Bezug auf die Haltungsform von Tieren sorgen und Verbraucherinnen und Verbrauchern eine informierte Kaufentscheidung ermöglichen

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